Selbsttest Betrieblicher Mentor (BP) / Betriebliche Mentorin (BP): Ist dieser Lehrgang für mich der richtige?

Eine betriebliche Mentorin mit eidg. Fachausweis klärt in einem Einzelgespräch die Bedürfnisse ihrer Klientin ab.

Testen Sie hier, ob eine Tätigkeit als Coach im betrieblichen Umfeld zu Ihnen passt und ob der Vorbereitungslehrgang zur eidg. Berufsprüfung «Betriebliche Mentorin / Betrieblicher Mentor» für sie der richtige Weg dahin ist.

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Wie sieht der Berufsalltag von betrieblichen Mentoren und betrieblichen Mentorinnen aus?

Betriebliche Mentoren und Mentorinnen sind Coaches, die im Auftrag eines Unternehmens dessen Mitarbeitende in schwierigen Situationen unterstützen (z.B. bei organisatorischen Veränderungen, Übernahme neuer Aufgaben, Problemen im Team). Ihre wichtigsten Aufgaben sind:

  • Mitarbeitende bei der Bewältigung von Fragen und Problemen am Arbeitsplatz resp. in beruflichen oder persönlichen Veränderungsprozessen unterstützen
  • Führungspersonen bei der Entwicklung ihrer Führungsrolle, bei der Bewältigung von Konflikten oder bei der Verbesserung ihrer Kommunikation unterstützen
  • Teams und Gruppen in schwierigen Situationen unterstützen
  • Je nach Situation und Bedarf nehmen sie eine Rolle als Coach, Berater oder Trainerin ein
  • Am Anfang eines neuen Coachings klären Sie das Anliegen, die Rahmenbedingungen und die Erwartungen ab
  • Dann erstellen sie mit den Klienten gemeinsam eine Zielsetzung und schreiben eine Vereinbarung
  • Betriebliches Mentoring findet in Form von persönlichen Gesprächen statt, während denen z.B. Lösungsansätze, Haltungsziele und konkrete Handlungsschritte erarbeitet und festgehalten werden.
  • Als Abschluss reflektieren sie gemeinsam den Verlauf der Begleitung und planen falls nötig weitere Schritte

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten meinen Vorstellungen? Möchte ich als Betrieblicher Mentor / betriebliche Mentorin arbeiten?

Gehören Sie zur Zielgruppe dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Die Vorbereitungskurse auf die eidg. Berufsprüfung «Betriebliche Mentorin / Betrieblicher Mentor (BP)» richten sich an:

  • Personen, die sich für das Begleiten und Beraten von Menschen im Rahmen ihres beruflichen Umfelds interessieren
  • Personen, die in ihrem beruflichen Alltag mit Menschen zu tun haben und diese noch professioneller begleiten möchten
  • Personen mit Coachings-, Betreuungs- und Schulungsaufgaben wie z.B. Ausbilder, Personalverantwortliche, Führungspersonen, Lehrpersonen, Projektleitende

Betriebliche Mentoren/-innen sollten über folgende persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen:

  • Einfühlungsvermögen 
  • Belastbarkeit
  • Beobachtungsgabe
  • ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit
  • Bereitschaft, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen (Selbstreflexion)
  • Lösungsorientierung
  • Interesse an menschlichen und organisatorischen Fragen

Frage 2:

Gehöre ich zu einer der Zielgruppen dieser Weiterbildung?

Voraussetzungen für die Zulassung zur eidg. Berufsprüfung «Betriebliche Mentorin / Betrieblicher Mentor»

Für die Zulassung zur eidgenössischen Prüfung «Betriebliche Mentorin / Betrieblicher Mentor (BP)» gelten folgende Voraussetzungen:

  • Eidg. Lehrabschluss mit Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder gleichwertige Qualifikation und 4 Jahre Berufspraxis
  • Bestätigte Teilnahme an mind. 9 eigenen Reflexions- oder Begleitungssitzungen bei max. 3 anerkannten Begleitungspersonen während 6 Monaten, sowie Reflexion des persönlichen Entwicklungsprozesses und Schreiben eines Erfahrungsberichts während der oben erwähnten mind. 6 Monate
  • Dokumentierte Durchführung von mind. 20 Einzel-Begleitungssitzungen mit mindestens drei verschiedenen Personen

Ob Sie zur Berufsprüfung zugelassen sind, erfahren Sie mindestens drei Monate vor Prüfungsbeginn mit einem schriftlichen Bescheid inkl. Begründung und Rechtsmittelbelehrung im Falle einer Ablehnung.

Hinweis: Die Voraussetzungen wie beispielsweise die Berufserfahrung müssen erst zum Zeitpunkt der eidg. Abschlussprüfung/Prüfungsanmeldung erfüllt sein. Vielleicht sind manche Schulen bereit, Sie auch zu einem Vorbereitungskurs auf die Berufsprüfung zum betrieblicher Mentor / zur betrieblichen Mentorin zuzulassen, wenn Sie die Kriterien für die Zulassung zur eidg. Prüfung (noch) nicht erfüllen. Sie müssen dann dafür sorgen, dass Sie die nötigen Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Prüfung bzw. Prüfungsanmeldung erfüllen (die Verantwortung liegt bei Ihnen).  

Frage 3:

Erfülle ich die verlangten Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Die Weiterbildung zur betrieblichen Mentorin, zum betrieblichen Mentor ist üblicherweise in 3 Phasen gegliedert:

  1.  Entwicklungsprozesse selbst erleben
    Sie arbeiten alleine und in der Gruppe an eigenen Themen und erleben dabei an sich selbst die Wirkung einer strukturierten Vorgehensweise und Begleitung.
  2. Theoretisches Wissen erarbeiten und Anwendung üben
    Sie erarbeiten sich das professionelle Handwerkszeug in Theorie und Praxis, üben miteinander und verfassen Ihr persönliches Begleitungskonzept.
  3. Reflektieren und Prüfungsvorbereitung
    Sie vertiefen Ihr Wissen, führen eigene Begleitungen durch und reflektieren Ihre Tätigkeit in der Supervision.

Während der Ausbildung befassen Sie sich mit folgenden Themen:

  • Persönliches Begleitungskonzept
  • Auftragsklärung
  • Begleitungsprozesse vorbereiten, durchführen und abschliessen
  • Rechtliche Grundlagen und Dokumentation
  • Rollen und Rollenklärungen
  • Gestalten der Beziehungen
  • Konfliktmanagement
  • Marketing und Administration

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie diese Kenntnisse erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten unterscheiden sich ein wenig, je nach Anbieter und Dauer des Lehrgangs. Durchschnittlich ist mit folgenden Kosten zu rechnen:

  • Lehrgangsgebühren: CHF 11´000.– bis CHF 15´000.–; davon bekommen Sie nach Absolvieren der eidg. Prüfung die Hälfte zurück (Bundesbeiträge)
  • Lehrmittel, Schulungsunterlagen, interne Prüfungen: Ca. CHF 2´000.–
  • Prüfungsgebühr eidg. Berufsprüfung: CHF 2´250.–
  • Weitere Kosten für Selbsterfahrungssitzungen, Supervisionen und evtl. Übernachtungen im Seminarhotel können dazukommen

Frage 5:

Bin ich in der Lage, zwischen CHF 11'000 und CHF 15'000 für die Kursgebühren zu bezahlen?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden und Lernaufwand

  • Die Lehrgänge sind berufsbegleitend und dauern ca. 18 Monate. Sie enthalten je nach Anbieter 12 bis 22 Unterrichtstage, die in 3-4 Blöcken auf ca. 18 Monate verteilt sind.
  • Daneben ist pro Woche mit 4–6 Stunden Aufwand für Selbststudium, Übungssitzungen, Supervisionen und Teilnahme an Lerngruppen zu rechnen.
  • Zusammengerechnet ergibt sich bei allen Anbietern ein gesamter Zeitaufwand von ungefähr 560 Stunden.
  • Viele Schulen bieten mittlerweile einen Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung (Online-, Hybrid-Unterricht, Blended Learning) sowie Selbststudium an.
  • Dank dem berufsbegleitenden Konzept der Weiterbildung können Sie den Lernstoff gleich in der Praxis anwenden und vertiefen. Trotzdem sollten Sie für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und die Selbstlernzeit genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo ab. Wir empfehlen, vorsichtshalber mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen.

Hinweis: Manche Schulen bieten sog. «Schnupperlektionen» an. Sie haben so die Möglichkeit einen Einblick in den Unterricht sowie Lernatmosphäre zu erhalten. Wichtige Aspekte auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Kontaktieren Sie für eine Schnupperlektion am besten die Schule Ihrer Wahl gleich direkt.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Die Berufsprüfung zum betrieblicher Mentor mit eidg. Fachausweis / betriebliche Mentorin mit eidg. Fachausweis findet jährlich statt, sofern mindestens 15 Kandidatinnen und Kandidaten die Zulassungsbedingungen erfüllen, ansonsten alle zwei Jahre. Sie kann in Deutsch, Französisch oder Italienisch abgelegt werden.

Die Kandidaten und Kandidatinnen werden mind. 4 Wochen vor Prüfungsbeginn aufgeboten. Im Aufgebot enthalten sind dabei das Prüfungsprogramm (mit Angaben zu Ort und Zeitpunkt der Prüfung sowie zulässige Hilfsmittel) sowie das Verzeichnis der Experten/-innen.

Die Berufsprüfung ist in vier Teile aufgeteilt:

1) Begleitungskonzept (schriftlich, vorgängig erstellt)

Im Begleitungskonzept werden die Grundlagen als auch das Vorgehen bei der Begleitung von Einzelpersonen in deren Arbeits- und Berufsfeld bei Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozessen beschrieben. Im Begleitungskonzept verdeutlichen die Kandidaten und Kandidatinnen, wie sie eine solche Begleitung vorbereiten, durchführen und abschliessen.

2) Thematische Arbeit (schriftlich, vorgängig erstellt)

Die Kandidatinnen und Kandidaten zeigen in der thematischen Arbeit auf, dass sie fähig sind, die verschiedenen Handlungskompetenzen von betrieblichen Mentoren/-innen zu vernetzen. Das in der Arbeit behandelte Thema soll dabei praxisorientiert und begleitungsrelevant sein.

3) Präsentation und Fachgespräch zu den Prüfungsteilen 1 und 2 inkl. Besprechung des Begleitungsnachweises (mündlich, 105 Minuten)

In diesem Prüfungsteil reflektieren die Kandidierenden die vorherigen Prüfungsteile 1 und 2 und stellen zudem übergreifende Zusammenhänge her.

4) Livebegleitung (praktisch, 105 Minuten)

Hier zeigen die Kandidierenden, dass sie in der Lage sind, eine Begleitung durchzuführen. Dafür erhalten die die Beschreibung einer Ausgangssituation aus ihrem entsprechenden Arbeits- und Berufsumfeld, welche sie in einer Vorbereitungszeit von 45 Minuten vorbereiten. Anschliessend findet ein Rollenspiel mit einer rollenspielenden Person als Kunde/Kundin von 60 Minuten statt.

Diplom und Titel

Absolventinnen und Absolventen der Berufsprüfung erhalten einen eidgenössischen Fachausweis und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Titel «Betriebliche Mentorin mit eidgenössischem Fachausweis / Betrieblicher Mentor mit eidgenössischem Fachausweis» zu führen.

Auf Französisch: «Mentor d’entreprise avec brevet fédéral»

Auf Italienisch: «Mentore aziendale von attestator professionale federale»

Auf Englisch: «Company Mentor, Federal Diploma of Higher Education» (Achtung: Kein geschützter Titel nur eine Empfehlung)

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Berufsprüfung zum eidgenössischen Fachausweis zu bestehen?