Selbsttest Berufsmaturität nach Lehrabschluss (BM2): Ist dieser Lehrgang für mich der richtige?

Testen Sie hier, ob die Berufsmaturität der passende nächste Schritt in Ihre berufliche Zukunft sein könnte und ob Sie die Voraussetzungen für die Kurszulassung und erfolgreiche Teilnahme (Vorbildung, Finanzen, Zeit) erfüllen.

Schritt 1: Was ist die Berufsmaturität und wozu ist sie gut? Was bedeutet BM2?

Die Berufsmaturität baut auf die 3- oder 4jährige Lehre EFZ auf und dient der Erweiterung der Allgemeinbildung. Die Ausbildung schliesst mit der eidgenössischen Berufsmaturitätsprüfung (EBMP) und eröffnet verschiedene Möglichkeiten:

  • Die Berufsmaturität ermöglicht den prüfungsfreien Antritt eines Bachelorstudiums an einer Fachhochschule im Fachbereich des Lehrberufs.
  • Mit erfolgreicher Ergänzungsprüfung «Niveau Fachmaturität Pädagogik» steht das Bachelor-Studium «Lehrer/in für die Vorstufe (BA)» an einer Pädagogischen Hochschule offen.
  • Mit einem Passerelle-Vorbereitungskurs und der Passerelle-Prüfung eröffnet die Berufsmaturität den Zugang zu einer Pädagogischen Hochschule (ohne Einschränkung beim Fachbereich) sowie zu schweizerischen Universitäten und ETH.

Zur eidg. Berufsmaturitätsprüfung gelangen Sie auf 3 Wegen:

  1. selbständig
  2. durch Vorbereitungskurse während der Berufslehre (BM1)
  3. durch vorbereitenden Unterricht nach der Berufslehre (BM2)

Für Berufsleute, welche die Prüfung nach dem Lehrabschluss EFZ absolvieren möchten, ist die Variante BM2 sehr zu empfehlen. Diese entsprechenden Vorbereitungskurse werden von öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen angeboten, sind eidgenössisch anerkannt und genau auf die aktuellen Anforderungen und Ziele der eidg. Prüfung ausgerichtet.

Frage Schritt 1: Interessieren Sie sich für die Möglichkeiten, die eine Berufsmaturität eröffnet?

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Schritt 2: Zielgruppe der Berufsmaturität nach Lehrabschluss (BM2)

Die Lehrgänge zur BM2 richten sich an:

Berufsleute mit einem eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ), die sich für ein Studium an einer Fachhochschule, oder im Weiteren eventuell an einer Pädagogischen Hochschule oder Universität qualifizieren möchten.

Berufsleute mit einer abgeschlossenen Lehre mit EFZ, die ihre Allgemeinbildung verbessern möchten, um beruflich in anspruchsvollere Positionen zu gelangen.

Frage Schritt 2: Gehören Sie zu dieser Zielgruppe?

Schritt 3: Voraussetzung für die Zulassung zu BM2-Lehrgängen

  • eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ
  • Die Zulassung zur Berufsmaturität ist kantonal geregelt; manche Kantone verlangen für die Vorbereitungslehrgänge eine Aufnahmeprüfung.

Frage Schritt 3: Erfüllen Sie die Voraussetzungen und sind Sie bereit, wenn nötig eine Aufnahmeprüfung abzulegen?

Schritt 4: Kursinhalte: Lernstoff und Kompetenzen

Die Berufsmaturität gibt es mit fünf Ausrichtungen:

  • Technik, Architektur und Life Sciences
  • Natur, Landschaft und Lebensmittel
  • Wirtschaft und Dienstleistungen
  • Gestaltung und Kunst
  • Gesundheit und Soziales

Der Unterricht dient hauptsächlich zur Erweiterung der Allgemeinbildung. Die Unterrichtsfächer aller fünf Ausrichtungen sind in drei Bereiche gegliedert: den Grundlagenbereich, den Schwerpunktbereich und den Ergänzungsbereich.

Der Grundlagenbereich umfasst:

  • 1. Landessprache
  • 2. Landessprache
  • Sprache
  • Mathematik

Die Schwerpunktbereiche, aus denen in der Regel zwei zu wählen sind (nach Vorgabe der gewählten Studienrichtung gemäss Rahmenlehrplan), sind:

  • Finanz- und Rechnungswesen
  • Gestaltung, Kunst, Kultur
  • Information und Kommunikation
  • Mathematik
  • Naturwissenschaften
  • Sozialwissenschaften
  • Wirtschaft und Recht

Im Ergänzungsbereich müssen aus den folgenden 3 Angeboten 2 gewählt werden:

  • Geschichte und Politik
  • Technik und Umwelt
  • Wirtschaft und Recht

Frage Schritt 4: Interessieren Sie die Themen, die in Ihrer Fachrichtung angeboten werden? Können Sie sich eine solche Ausbildung vorstellen?

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Schritt 5: Kosten der Berufsmaturitäts-Lehrgänge (BM2)

Die Berufsmatura zählt zur Grundbildung und wird deshalb von den Kantonen finanziert – vorausgesetzt, die Ausbildung findet an einer staatlich subventionierten Schule statt. Wer die Zulassungskriterien erfüllt und die Ausbildung an einer subventionierten Schule im Wohnkanton absolviert, bezahlt nur die Einschreibegebühr sowie die Kosten für Unterrichtsmaterialien und externe Sprachzertifikate, also total etwa CHF 1'500–2'000.

In nicht subventionierten Schulen ist mit Kosten von ca. CHF 12'500–16'500 zu rechnen. Die Kursgebühren für sind entweder vollständig zu Beginn der Ausbildung oder semesterweise zu bezahlen.

Denken Sie so oder so auch an die Kosten für den Schulweg und allfällige Auswärtsverpflegung.

Frage Schritt 5: Können Sie auf Finanzierungshilfe Ihres Wohnkantons zählen und die restlichen CHF 2'000 aufbringen? Oder können Sie, wenn der Kanton sich nicht an den Kosten beteiligt, die vollen Kurskosten bezahlen?

Schritt 6: Kursdauer und Zeitaufwand für Berufsmaturitäts-Lehrgänge (BM2)

Der Berufsmaturitätsunterricht umfasst mindestens 1440 Lektionen. Es gibt ihn in 2 Varianten:

  • 1 Jahr Vollzeit mit 36 Lektionen Unterricht plus durchschnittlich 8–12 Stunden Selbststudienzeit pro Woche oder
  • 3–4 Semester Teilzeit mit 15–25 Lektionen pro Woche in Tages-, Abend- oder Samstagskursen. Der Zeitaufwand für Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen beträgt hier je nach Kursmodell und abhängig von der Vorbildung noch einmal halb bis gleich so viele Stunden. Mehr als 50% Berufstätigkeit sind neben der Ausbildung nicht empfehlenswert.

Frage Schritt 6: Ist der Aufwand für den Präsenzunterricht und die Hausaufgaben für Sie zu bewältigen?

Schritt 7: Abschlussprüfung

Vorbereitung auf die eidg. Berufsmaturitätsprüfung

Für die eidg. Prüfung gibt es feste Anmeldetermine. Ihre Schule wird Sie rechtzeitig informieren und zur Anmeldung auffordern.

Prüfung

Die Prüfung besteht aus einer interdisziplinären Projektarbeit (IDPA; Aufwand 60 Lernstunden) und deren Präsentation vor einem Prüfungsgremium sowie mündlichen und schriftlichen Prüfungen. Die Prüfungsform wird jährlich festgelegt.

2019 sahen die eidg. Berufsmaturitätsprüfungen zum Beispiel so aus:

  • Schriftliche Prüfungen von 150 Min.: Erste Landessprache, Mathematik und 1. Schwerpunkt-Fach
  • Schriftliche Prüfungen von 120 Min.: Zweite und dritte Landessprache/Englisch und 2. Schwerpunkt-Fach
  • Schriftliche Prüfungen von 90 Min.: Beide Ergänzungsfächer
  • Mündliche Prüfungen von 20 Min.: Alle drei Sprachen und beide Ergänzungsfächer
  • Präsentation von IDPA von 20 Minuten

 

Frage Schritt 7: Trauen Sie sich diese Abschlussleistungen – interdisziplinäre Projektarbeit, Präsentation, schriftliche und mündliche Prüfungen – zu bestehen?

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