Selbsttest Lehrgang Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte/-in mit eidg. Diplom (HFP): Passt dieser Lehrgang zu mir?

Ein Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte erklärt seiner Auftraggeberin die einzelnen Funktionen des Elektro-Kastens.

Testen Sie hier, ob eine Tätigkeit als Experte/Expertin im Elektroinstallations- und Elektrosicherheits-Bereich mit eidgenössischem Diplom zu Ihnen passt und ob ein Vorbereitungslehrgang zur eidg. Höheren Fachprüfung «Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte/-in» für Sie der richtige Weg ist.

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Wie sieht der Berufsalltag von Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten mit eidg. Diplom aus?

Elektroinstallationsexperten und Sicherheitsexpertinnen sind qualifizierte Fachkräfte für elektrische Installationen gemäss Niederspannungs-Installationsverordnung (NIV). Sie führen in der Regel selbständig ein Planungsbüro oder Unternehmen für Elektroinstallationen, Elektrosicherheit oder Elektrokontrolle oder sie haben eine leitende Funktion in einem solchen Betrieb. Sie tragen sowohl die betriebswirtschaftliche als auch die technische Verantwortung für sämtliche Projektschritte von der Vorabklärung, Entwicklung, Planung über die Kalkulation, Koordination und Organisation bis hin zur Installation, Schlusskontrolle und zu weiterführenden Analysen.

Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten entwickeln und realisieren Strategien, Konzepte und Projekte und beachten dabei ökonomische und ökologische Aspekte sowie Fragen der Nachhaltigkeit. Dabei beziehen sie Beobachtungen und Bewertungen zu technischen sowie sozial-gesellschaftlichen Entwicklungen ein. Ebenso berücksichtigen sie die (komplexen) Wechselwirkungen mit verwandten Branchen wie Lüftung, Heizung, Klima und Sanität und tragen dazu bei, dass Hilfsmittel, Instrumente und Methoden laufend bedarfsorientiert weiterentwickelt und verbessert werden.

Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertinnen sind die zentrale Ansprechperson für ihre Kunden/-innen, wozu Betriebsinhaber/innen, Architekturbüros, Bauherren sowie Nutzer/innen von elektrischen Anlagen zählen, die sie entsprechend beraten und betreuen, zum Beispiel zu Fragen zur Energieeffizienz und zu erneuerbarer Energien.

Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten arbeiten überwiegend im Büro. Sie gehen aber häufig auch zu ihren Kunden/-innen oder auf die Anlagen und Baustellen. Weitere wesentliche Aufgaben sind die Personalentwicklung sowie die Führung und Ausbildung von Mitarbeitenden.

Die wichtigsten Tätigkeiten von Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten/-innen auf einen Blick:

  • Leitung von Installations- und Sicherheitsunternehmen bzw. Abteilungen/Projekten
  • Planung, Überwachung, Realisierung und Verantwortung von elektrotechnischen Installationsprojekten
  • Erstellung von sicherheitstechnischen Expertisen, Analysen, Strategien und Konzepten
  • Beurteilung des Optimierungspotenzials von Energieerzeugungsanlagen
  • Akquirierung von Neukunden/-innen
  • Pflege von Kundenbeziehungen sowie Betreuung der Kunden/-innen
  • Entwicklung von Firmenstrategien inkl. Marketing unter Beachtung ökologischer, ökonomischer, nachhaltiger und sozialer Aspekte
  • Rekrutierung, Ausbildung, Weiterbildung und Führung von Mitarbeitenden

(Hinweis: Die Aufteilung der Aufgaben (Gewichtung und Häufigkeit) kann je nach Aufgabenprofil/Stellenprofil bzw. Funktion und Unternehmen variieren.)

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte / Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin arbeiten?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die Höhere Fachprüfung zum Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte / zur Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin mit eidg. Diplom? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden verlangt?

Der Lehrgang und die Höhere Fachprüfung «Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte / Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin» eignen sich

  • für erfahrene Berufsleute, die sich selbständig machen und ein eigenes Elektrounternehmen führen möchten
  • für Berufsleute mit einschlägiger Berufspraxis, die eine leitende Funktion übernehmen möchten
  • für zielstrebige Praktiker/innen, die ihre Kompetenzen mit einem eidg. Diplom ausweisen und ihre Karrierechancen steigern möchten
  • für Interessierte mit entsprechender beruflicher Erfahrung, die ihr Fachwissen erweitern und vertiefen möchten

Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten / Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertinnen sollten über folgende persönliche Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen:

  • analytische und konzeptionelle Fähigkeiten
  • rasche Auffassungsgabe
  • vernetztes Denken und Handeln
  • selbständige und zuverlässige Arbeitsweise
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Führungs- und Organisationsfähigkeit
  • Kunden- und Serviceorientierung

Frage 2:

Gehören Sie zur Zielgruppe dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zur Höheren Fachprüfung Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte / Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin:

Um zur Höheren Fachprüfung für Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten antreten zu können, müssen Sie gemäss Prüfungsordnung bis zum Zeitpunkt des Prüfungstermins:

  • Über einen eidg. Fachausweis für Elektroprojektleiter/innen Installation und Sicherheit oder eine gleichwertige Qualifikation verfügen

Oder

  • Inhaber/in eines eidg. Fachausweises «Elektro-Projektleiter/in» (nach dem Reglement vom 25.6.2003) sein

Und

  • Nach der Berufsprüfung mindestens 1 Jahr einschlägige Berufspraxis vorweisen können

Und

  • Über die erforderlichen Modulabschlüsse bzw. Gleichwertigkeitsbestätigungen verfügen

Und

  • Die Diplomarbeit eingereicht haben

Ob Sie zur Höheren Fachprüfung zugelassen sind, erfahren Sie mindestens drei Monate vor Prüfungsbeginn mit einem schriftlichen Bescheid inkl. Begründung und Rechtsmittelbelehrung im Falle einer Ablehnung.

Hinweis: Manche Schulen sind bereit, Sie auch zu einem Vorbereitungskurs auf die Höhere Fachprüfung zum Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten / zur Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin zuzulassen, wenn Sie die Kriterien für die Zulassung zur eidg. Prüfung (noch) nicht erfüllen. Es liegt dann in Ihrer Verantwortung sicherzustellen, dass Sie die nötigen Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Prüfung/Prüfungsanmeldung erfüllen. Bei manchen Schulen ist der Lehrgangsbesuch auch ohne Prüfungsabsichten möglich. Die Zulassungsbedingungen variieren je nach Anbieter.

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Der Lernstoff der Vorbereitungskurse auf die Höhere Fachprüfung zum Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten / zur Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin richten sich nach den Vorgaben der Trägerschaft der eidg. Prüfung, dem Schweizerischen Verband EIT.swiss (ehemals VSEI).

Der Lernstoff ist in vier Module gegliedert, welche die erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen für die Höhere Fachprüfung vermitteln:

  • Modul 1: Projektführung II: Projektierung, Realisierung und Controlling
  • Modul 2: Planung und technische Bearbeitung II: Dienstleistungen, Technik und Fachberatung, Energieberatung, Sicherheit und Regeln der Technik
  • Modul 3: Installation und Sicherheitsexpertise: Messen, Analysen, Expertisen, Sicherheitskonzepte und Sicherheitsdokumentationen
  • Modul 4: Unternehmensführung: Allgemeine Unternehmensführung, Organisation, Rechnungswesen, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Lieferanten- und Kundenbeziehungen, Recht in der Unternehmensführung in KMU

Hinweis: Kandidaten und Kandidatinnen mit nachweislich ausreichenden Vorkenntnissen (z.B. Inhaber/innen eines eidg. Fachausweis als Elektroprojektleiter/in Installation und Sicherheit oder Planung (ehemals Elektro-Projektleiter/in) oder einem eidg. Diplom als Elektroplanungsexperte/-in) können sich eventuell von einzelnen Prüfungsteilen dispensieren lassen. Verbindliche Auskunft gibt die EIT.swiss.

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie diese Kenntnisse erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten variieren je nach Anbieter. Generell muss für die 2- bis 4-semestrige berufsbegleitende Weiterbildung zum Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte / zur Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin mit folgenden Kosten gerechnet werden:

  • Lehrgangsgebühren: zwischen CHF 15’500.– und CHF 21’000.–. Davon bekommen Sie nach der Prüfung vom Bund auf Antrag (unabhängig vom Resultat) bis zu 50% zurück.*
  • Prüfungsgebühr: Die Kandidaten und Kandidatinnen entrichten nach bestätigter Zulassung die Prüfungsgebühr von derzeit CHF 1445.- (Stand März 2022). Hinzu kommen CHF 50.- Gebühren für die Ausstellung des eidg. Diploms.
  • Manche Anbieter verlangen Extrakosten für
    • Lehrmittel
    • Schulungsunterlagen
    • betreute Übungssequenzen
    • Simulationsprüfungen
    • Laborbenützung ausserhalb der Unterrichtszeiten
    • Verleih von Messgeräten usw.

Informieren Sie sich direkt beim Anbieter Ihrer Wahl, mit welchen Zusatzkosten Sie rechnen müssen.

*Seit dem 1.1.2018 werden die Vorbereitungskurse auf eidgenössische Berufsprüfungen (BP) und höhere Fachprüfungen (HFP) vom Bund finanziell unterstützt. Absolvierende dieser Lehrgänge bekommen deshalb nach Ablegen der eidgenössischen Prüfung auf Antrag bis zu 50% (max. CHF 9'500.- bei BP, max. 10'500 bei HFP) der bezahlten Kurskosten rückerstattet. In Härtefällen werden die Bundesbeiträge ausnahmsweise auch im Voraus ausbezahlt.

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, ca. CHF 16'945 – CHF 22'445 für Kurs und Prüfung vorzufinanzieren?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden und Lernaufwand

  • Die Weiterbildung zum Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten / zur Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin ist modular aufgebaut und dauert 2 bis 4 Semester.
  • Der Lehrgang umfasst zwischen 560 und 608 Lektionen, die meist an ein bis zwei Abenden pro Woche und/oder Samstagvormittag stattfinden.
  • Viele Schulen bieten einen Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung (Online-, Hybrid-Unterricht, Blended Learning) sowie Selbststudium an. Sie können somit das Format auswählen, das Ihnen ermöglicht, die Weiterbildung mit Familie, Beruf und Freizeit optimal zu vereinbaren.
  • Dank dem berufsbegleitenden Konzept der Weiterbildung können Sie den Lernstoff gleich in der Praxis anwenden und vertiefen. Trotzdem sollten Sie für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und die Selbstlernzeit genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo ab. Wir empfehlen, vorsichtshalber mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Die Höhere Fachprüfung zum Elektroinstallations- und Sicherheitsexperten / zur Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin wird jährlich durchgeführt, wenn mindestens 10 Kandidaten/-innen die Zulassungsbedingungen erfüllen (ansonsten alle zwei Jahre). Die Kandidaten/-innen können sich in einer der drei Amtssprachen Deutsch, Französisch oder Italienisch prüfen lassen.

Die eidg. Prüfung besteht aus insgesamt fünf Teilen, die folgendermassen ablaufen:

1) Diplomarbeit

1.1) Dokumentation: vorgängig erstellt, schriftlich

Die Kandidaten und Kandidatinnen verfassen in Einzelarbeit eine Diplomarbeit, in der sie zeigen, dass sie aus dem Bereich der Installation und Sicherheit praxisorientiert und selbständig ein Lösungskonzept entwickeln, beschreiben und im Betrieb gleich umsetzen können. Die Diplomarbeit muss dabei den Vorgaben bzw. Ansprüchen zu Umfang, Aufbau und Inhalt entsprechen.

1.2) Präsentation und Fachgespräch: 80 Minuten, mündlich

Die Kandidaten/-innen präsentieren den Prüfern und Prüferinnen ihre Diplomarbeit und erläutern diese in einem Fachgespräch.

2. Fallstudie (mit Fachgespräch): 60 Minuten Arbeitsvorbereitung, schriftlich, 80 Minuten Fachgespräch, mündlich

Die Kandidierenden erhalten je eine oder mehrere schriftlich dargelegte Problemfälle, die sie in 60 Minuten vorbereiten müssen. Im Fachgespräch legen sie ihre Lösungen dar. Dabei halten die Experten und Expertinnen ein besonderes Augenmerk auf die Problemanalyse, Lösungsmöglichkeiten, fachliche Argumentation und Vernetzungskompetenz.

3. Projektanalyse (mit Fachgespräch): 60 Minuten Vorbereitung, schriftlich, 80 Minuten Fachgespräch, mündlich

In diesem Prüfungsteil erhalten die Kandidaten/-innen Unterlagen zu einem oder mehreren technischen Problemen, die sie bearbeiten und im Fachgespräch präsentieren und interpretieren sollen. Die Experten und Expertinnen prüfen hier die Argumentationssicherheit sowie die Fach- und Vernetzungskompetenz.

Diplom und Titel

Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Höheren Fachprüfung erhalten ein eidgenössisches Diplom und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Titel «Diplomierte/r Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte / Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin» zu führen.

Auf Französisch: «Experte en installation et sécurité électrique diplômé / Experte en installation et sécurité électrique diplômée»

Auf Italienisch: «Esperto in installazioni e sicurezza elettriche diplomato / Esperta in installazioni e sicurezza elettriche diplomata»

Auf Englisch: «Lincensed Electrical Installation and Safety Expert, Advanced Federal Diploma of Higher Education»

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Berufsprüfung zum eidgenössischen Fachausweis zu bestehen?