Selbsttest Biomedizinische Analytikerin / Biomedizinischer Analytiker (HF): Ist dieser Lehrgang für mich der richtige?

Eine Biomedizinische Analytikerin HF analysiert eine Gewebeprobe unter dem Mikroskop.

Testen Sie hier, ob eine Tätigkeit in einem medizinischen Labor zu Ihnen passt und ob der Weg über eine höhere Fachschule für Sie der richtige ist.

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Wie sieht der Berufsalltag von Biomedizinischen Analytikerinnen und Analytikern HF aus?

Biomedizinische Analytiker und Analytikerinnen HF sind wichtige Fachpersonen in medizinischen Labors von Spitälern, Forschungsinstituten und der pharmazeutischen Industrie. Sie sorgen dafür, dass Körperzellen, Stuhlproben, Blut oder andere Körperflüssigkeiten korrekt entnommen und analysiert werden. Ihre wichtigsten Aufgaben sind:

  • Information und Beratung der Patienten vor der Entnahme von Proben
  • Entgegennahme der Proben, fachgerechte Aufbereitung und Lagerung
  • Analyse von Blutproben, z.B. zur Blutgruppenbestimmung oder um Antikörper zu Krankheitserregern zu suchen
  • Entnahme und Analyse von Knochenmark, z.B. für die Gewinnung von Stammzellen für eine Therapie
  • Suche nach Infektionserregern wie Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten, um die Ursache von Krankheiten zu bestimmen
  • Untersuchung von Gewebsproben unter dem Mikroskop, um z.B. nach einer Tumorentfernung festzustellen, ob das Gewebe gutartig oder bösartig ist
  • Molekularbiologische Untersuchungen des Erbguts einer Person, um z.B. das Vorhandensein einer Erbkrankheit zu prüfen
  • Untersuchung von Spermien für Fertilitätsabklärungen
  • Schnelle und sachgerechte Übermittlung der Resultate an die auftraggebenden Ärzte oder Spitäler
  • Fachlicher Austausch und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Wissenschaftlern, Pflegefachpersonen und weiteren Fachleuten

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als biomedizinische Analytikerin / biomedizinischer Analytiker arbeiten?

Zielgruppen

Die Studiengänge «Biomedizinische Analytikerin HF / Biomedizinischer Analytiker HF» richten sich an Personen mit Interesse an naturwissenschaftlichen und medizinischen Zusammenhängen, die sich für eine qualifizierte Arbeit in einem medizinischen Labor ausbilden möchten.

Können Sie analytisch denken? Arbeiten Sie gerne mit hochtechnisierten Geräten und sind Sie auch geschickt mit den Händen? Dann erfüllen Sie schon einige der wichtigsten Grundvoraussetzungen für eine Tätigkeit im Labor. Wenn Sie sich zudem sehr gut lange konzentrieren können, sehr sorgfältig arbeiten und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein haben, sollten Sie sich die Studiengänge in biomedizinischer Analytik unbedingt näher anschauen.

Frage 2:

Gehören Sie zur Zielgruppe dieses Studiengangs und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zu den Studiengängen Biomedizinische Analytikerin HF / Biomedizinischer Analytiker HF

Im Rahmenlehrplan sind die allgemeinen Voraussetzungen festgehalten. Einzelheiten der Aufnahmebedingungen und das Aufnahmeverfahrens legen die Höheren Fachschulen selbst schriftlich fest. Für die Zulassung zu einem Studiengang «Biomedizinische Analytikerin HF / Biomedizinischer Analytiker HF» gelten im Allgemeinen folgende Voraussetzungen:


Allgemeine Schulische Anforderung:

Für die Zulassung wird einer der folgenden schweizerischen Bildungsabschlüsse verlangt:

  • Gymnasiale Maturität, Berufsmaturität oder Fachmaturität (vorzugsweise Richtung Gesundheit)
  • Lehrabschluss mit EFZ; bei EFZ in einem gesundheitlich-medizinischen Beruf wie z.B. medizinische Praxisassistentin, Biologielaborant, Drogistin oder Fachangestellte Gesundheit) erlassen manche Bildungsanbieter eventuell ein Studienjahr.
  • andere gleichwertige Ausbildungsabschlüsse

Ausserdem brauchen Sie:

  • gute Schulnoten in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik
  • gute mündliche und schriftliche Deutschkenntnisse
  • gute Englischkenntnisse.


Bestehen der Eignungsabklärung:

Abhängig vom Bildungsanbieter findet die Eignungsabklärung z.B. in Form einer Aufnahmeprüfung oder eines Gespräch statt. Die Eignungsabklärung kann aus mehreren Schritten bestehen, zum Beispiel:

  • Absolvieren und Bestehen eines Eignungstests wie z.B. Multicheck Kompetenzanalyse Gesundheit HF
  • 2-tägiges Eignungspraktikum in einem Spital oder Privatlabor
  • Einreichen eines Portfolios / Dossiers (bestehend aus Anmeldeformular, Schul- und Arbeitszeugnissen, Multicheck-Auswertung, Lebenslauf, Motivationsschreiben, Fremdbeurteilung des Praktikumsbetriebs)
  • halbstündiges Eignungsgespräch mit zwei Expertinnen

Einige Zeit nach dem Aufnahmegespräch erhalten Sie den schriftlichen Bescheid, ob Sie das Aufnahmeverfahren bestanden haben und in den Studiengang biomedizinische Analytik HF aufgenommen werden.

Frage 3:

Erfüllen Sie die verlangten Voraussetzungen für die Zulassung und sind Sie bereit, die Eignungsabklärung zu durchlaufen?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Der Unterricht ist stark naturwissenschaftlich ausgerichtet und vermittelt die Grundlagen für eine professionelle, allen Sicherheitsanforderungen entsprechende Tätigkeit im Labor:

Naturwissenschaftliche Fächer:

  • Anatomie / Pathologie
  • Biologie / Molekularbiologie
  • Chemie / Biochemie
  • Immunologie
  • Mathematik / Statistik
  • Physik

Biomedizinische Themenbereiche:

  • Hämatologie inkl. Hämostase
  • Immunhämatologie / Transfusionsmedizin
  • Klinische Chemie und klinische Immunologie
  • Mikrobiologie (Bakteriologie, Virologie, Mykologie, Parasitologie)
  • Histologie und Zytologie

Arbeit im Labor:

  • Labortechnik und Laborinformatik
  • Präanalytik
  • Kommunikation und Zusammenarbeit
  • Fachenglisch
  • Hygiene und Arbeitssicherheit
  • Qualitätsmanagement
  • Ethik, Recht und Ökonomie im Gesundheitswesen
  • Organisation
  • Wissenschaftliches Arbeiten

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie diese Fachkenntnisse erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung zur Biomedizinischen Analytikerin HF / zum Biomedizinischen Analytiker HF

Die Ausbildung zum dipl. Biomedizinischen Analytiker HF / zur dipl. Biomedizinischen Analytikerin HF findet zur Hälfte an der Schule und zur Hälfte in einem Ausbildungsbetrieb statt.

  • Die Studiengebühren betragen für Studierende aus der Schweiz und Liechtenstein mit Kantonsbeitrag CHF 0 (ja, richtig: null) bis 1'000 pro Semester, d.h. total CHF 0–4'000 für Studierende mit einem EFZ als Laborant/in Fachrichtung Biologie bzw. CHF 0–6'000 ohne einschlägige Vorbildung. Kantonsbeiträge erhält, wer seit mindestens 2 Jahren fest im Standortkanton der Höheren Fachschule wohnt. Ohne Kantonsbeitrag beträgt das Schulgeld rund CHF 10'000 pro Semester.
  • Je nach HF können weitere Kosten für Reisespesen, Literatur, Projekt- und Studienwochen anfallen.
  • Während der gesamten, dreijährigen Ausbildungszeit erhalten Sie von Ihrem Ausbildungsbetrieb eine monatliche Entschädigung. Dieser Lohn beträgt insgesamt CHF 36'000–48'000.

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, während der drei Jahre Ausbildung mit einem Einkommen von CHF 30'000–48'000 zu leben oder für den fehlenden Betrag eine Finanzierung zu finden?

Studiendauer, Anzahl Schulstunden und Lernaufwand

 

  • Der Studiengang in biomedizinischer Analytik dauert drei Jahre und kann nur als Vollzeitausbildung an einer höheren Fachschule absolviert werden. Die Studierenden sind während der gesamten Zeit in einem Ausbildungsbetrieb angestellt.
  • Die Studiendauer beträgt für Studierende mit einem einschlägigen Abschluss (EFZ Laborant/in Fachrichtung Biologie) mindestens 2 Jahre und umfasst mindestens 3'600 Lernstunden, für Studierende ohne einschlägigen Abschluss dauert er mindestens 3 Jahre und umfasst mindestens 5'400 Lernstunden.
  • Der Studiengang besteht aus rund 50% schulischem Unterricht und rund 50% praktischer Arbeit im Betrieb.
  • Die Ausbildung ist in mehrere Phasen gegliedert, in denen sich Schule, praktische Übungen und Arbeit im Praktikumsbetrieb abwechseln. In der Schule erhalten Sie die theoretischen Grundlagen der biomedizinischen Analytik. Während der praktischen Übungen lernen Sie unter fachlicher Anleitung, selbst Hand anzulegen. Während der Praxiseinsätze arbeiten Sie unter Aufsicht von Ausbildungsverantwortlichen in Ihrem Ausbildungsbetrieb (einer Institution des Gesundheitswesens). Während der ganzen Ausbildung sind Kompetenznachweise zu erbringen.
  • Am Ende des Studiums absolvieren Sie schriftliche und mündliche Prüfungen und verfassen eine Diplomarbeit, mit der Sie zeigen, dass Sie fähig sind, ein Thema der biomedizinischen Analytik selbständig, kritisch und systematisch zu bearbeiten.

Frage 6:

Können Sie den Aufwand für eine dreijährige Vollzeitausbildung erbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Das Qualifikationsverfahren besteht aus mehreren Teilen:

  • Praktikumsqualifikationen
  • Prüfung in jedem der fünf Fachbereiche
  • Praxisorientierte Diplom- oder Projektarbeit
  • Prüfungsgespräch

Bedingungen für die Erteilung des Diploms:

  • Bestehen aller abschliessenden Praxisqualifikationen
  • Genügender Notendurchschnitt in den 5 Prüfungen, höchstens eine Prüfung darf nicht bestanden sein
  • Genügende Bewertung der praxisorientierten Diplom- oder Projektarbeit
  • Erfolgreich absolviertes Prüfungsgespräch

Wer die Bedingungen erfüllt, erhält das Diplom und darf den folgenden anerkannten und geschützten Titel führen:

  • dipl. biomedizinische Analytikerin HF / dipl. biomedizinischer Analytiker HF
  • technicienne en analyses biomédicales diplômée ES / technicien en analyses biomédicales diplômé ES
  • tecnica in analisi biomediche dipl. SSS / tecnico in analisi biomediche dipl. SSS
  • empfohlener Titel Englisch: Registered Biomedical Scientist, Advanced Federal Diploma of Higher Education

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Zwischenqualifikationen, Praktika und Abschlussprüfung zu bestehen?