Berufsbildnerkurs MEM-Branche: Erfahrungen und Tipps des Lehrgangsverantwortlichen der Swissmem Academy

Lehrgangsverantwortliche kennen die Ausbildungen und Weiterbildungen, für die sie verantwortlich sind, sehr gut und haben mit vielen Bildungsinteressenten zu tun. So konnten wir auch von der Swissmem Academy mehr über deren Berufsbildnerkurs für die MEM-Branche erfahren. Hier haben wir für euch die Zusatzinformationen zusammengetragen.

Wer ist die Zielgruppe von eurem Berufsbildnerkurs?

Unser Berufsbildnerkurs ist für Personen wie Berufs- bzw. Praxisbildende, die nebenamtlich Lernende am Arbeitsplatz ausbilden und diese während des Qualifikationsverfahrens (QV), der individuellen praktischen Arbeit (IPA) bzw. der PE/ALS begleiten oder beurteilen. Durch den Kurs entwickeln Teilnehmende die sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen, die sie für das Ausbilden und Führen von Lernenden im technischen oder kaufmännischen Berufsumfeld der MEM-Branche qualifizieren. Fachübergreifende Kompetenzen wie das Beherrschen von lösungsorientierten und lernfördernden Lehr- und Beurteilungsmethoden werden im Kurs für Berufsbildner/innen entwickelt.

Bieten Sie den Kurs «Berufsbildner/Berufsbildnerin» für eine bestimmte Branche oder Beruf?

Ja, wir bieten den Berufsbildnerkurs für Personen an, welche innerhalb der MEM- Branche (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie) tätig sind an. Dieser ist auch konkret auf diese Branche (Kaufleute mit ALS/PE und technische Lehrberufe) ausgerichtet.

Was unterscheidet Ihr Berufsbildnerkurs von solchen aus anderen Branchen oder Berufen?

Unser Berufsbildnerkurs bietet einen sehr hohen Praxisbezug zur Berufsbildung und die explizite Vorbereitung auf die jeweiligen Berufe, welche innerhalb der MEM-Industrie ausgebildet werden. Zudem sind die Selbstlernaktivitäten ein zentrales Element sich auch über den eigenen Betrieb hinaus zu vernetzten. Es werden alle, für den Berufsbildner/ die Berufsbildnerin zentralen Aspekte wie die Berufsschule, der konkrete Kontakt in die Berufsschule, das Qualifikationsverfahren (berufsspezifisch) sowie modernste Formen der Methodik/ Didaktik und der Jugendführung behandelt.

Mit welchen besonderen Herausforderungen wird die MEM-Branche oder der Industrie-Beruf bei der Berufsbildung konfrontiert?

Die MEM-Branche hat ebenfalls einen Fachkräftemangel zu beklagen. Zwar ist dieser nicht in jedem Bereich gleich «gross» - aber er ist vorhanden. Zudem wird erwartet, dass die Lehrstellenbesetzung auf den Sommer 2021 und 2022 sich schwieriger gestaltet als in den Vorjahren. Dies ist der Covid-19 Pandemie geschuldet.

Was ist sonst noch besonders am Kurs für Berufsbildner/Berufsbildnerin der MEM-Branche?

Der Berufsbildnerkurs legt sehr viel Wert auf die Vernetzung und den Transfer des Gelernten in der Praxis. Zudem wird ein neues Netzwerk durch den Berufsbildnerkurs aufgebaut. Dies ist auch den Firmenbesuchen, welche die Teilnehmer/innen untereinander durchführen, zu verdanken. Ganz zentral jedoch ist, dass unsere Trainer allesamt aus der Praxis stammen und teilweise die Leitungen von grossen Berufsbildungen (namhafter Firmen) innehaben.

Was möchten Sie im Berufsbildnerkurs an Wissen weitergeben?

Die Rolle der Berufsbildner ist zentral innerhalb dieser Lebens- und Entwicklungsphase der Lernenden. Die Berufsbildner/ Berufsbildnerinnen sind die anonymen Helden der Schweizer Wirtschaft! Diese Botschaften möchten wir in unserem Berufsbildnerkurs besonders übermitteln.

Welche Instrumente und Methoden brauchen Berufsbildner aus Ihrer Sicht für den Alltag in der Berufsbildung?

Es sind verschiedene Instrumente und Methoden für den Alltag in der Berufsbildung notwendig. Diese werden auch in einem anderen Berufsbildnerkurs vermittelt. Vielmehr ist uns wichtig, dass die Berufsbildner/innen konkrete Handlungskompetenzen entwickeln. Hierbei geht es um Sozial-Methoden und vor allem Selbstkompetenzen. Natürlich sind auch die theoretischen Grundlagen Teil dieser Ausbildung. Jedoch wechseln wir in unserem Berufsbildnerkurs sehr rasch in die Handlung.

Womit werden Berufsbildner/innen tagtäglich bei der Betreuungstätigkeit von Lernenden herausgefordert?

Dies sind viele! Hier alle aufzuschreiben würde den Rahmen sprengen. Hauptsächlich sind dies jedoch Führungsthemen oder die Vermittlung von Informationen. Zentraler ist für mich der Aspekt, dass die Berufsbildner mit der Herausforderung «Selbstständigkeit der Lernenden» umgehen und diese fördern können. Darauf gehen wir in unserem Berufsbildnerkurs besonders ein.

Welche Tipps können Sie Berufsbildner/innen im Umgang mit diesen Herausforderungen geben?

Ausdauer und Geduld ist wichtig. Was noch wichtiger ist, ist die Freude an der Ausbildung und dies vor allem mit jungen Erwachsenen. Man soll sich immer wieder an die eigene Ausbildungs- und Lehrzeit zurück erinnern. Was jedoch auch zentral ist; Grenzen und klare Leitplanken setzten und aufzeigen sowie Transparenz. Das üben wir im Berufsbildnerkurs an Beispielen.

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