Selbsttest Prozesstechniker HF (ehemals Unternehmensprozesse HF/Techniker HF Unternehmensprozesse): Ist dieser Lehrgang für mich der richtige?

Ein Prozesstechniker HF erarbeitet eine neue Strategie für die Unternehmensprozesse einer Logistik-Firma.

Spielen Sie mit dem Gedanken eine Prozesstechnikerin / Prozesstechniker Ausbildung, Weiterbildung zu absolvieren?

Erfahren Sie in unserem Selbsttest, ob die Tätigkeit von Prozesstechniker HF (ehemals Technikerin / Techniker HF Unternehmensprozesse) Ihren Interessen entspricht und ob Sie mit einem Studium an einer Höheren Fachschule (HF) den richtigen Weg einschlagen würden. 

Start

Wie sieht der Berufsalltag von Prozesstechniker HF (ehemals Technikerin / Techniker HF Unternehmensprozesse) aus?

Prozesstechnikerinnen HF / Prozesstechniker HF (ehemals Techniker HF Unternehmensprozesse) arbeiten in Produktions-, Handels und Industriebetrieben in Unternehmensbereichen wie z.B. Produktionssteuerung, Organisation oder Informatik. Sie übernehmen Führungsaufgaben bei der Gestaltung der betrieblichen Prozesse, wobei es immer darum geht, dass ein wirtschaftlicher und wettbewerbsfähiger Betrieb gewährleistet ist. 

Ihre wichtigsten Aufgaben sind:

  • Abläufe und Arbeitsprozesse möglichst rationell und wirtschaftlich zu gestalten
  • Analyse von Waren-, Geld- und Informationsflüssen
  • Erstellen von Kosten-Nutzen-Rechnungen, ermitteln der Kennzahlen
  • Vergleich und Bewertung verschiedener Lösungsmöglichkeiten
  • Planung und Hilfe bei der Umsetzung der gewählten Lösung
  • Führung eines Teams oder Leiten einer Abteilung

(Hinweis: Die Aufteilung der Aufgaben (Gewichtung und Häufigkeit) kann je nach Aufgabenprofil/Stellenprofil bzw. Funktion und Unternehmen variieren.)

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als Prozesstechniker HF / Prozesstechnikerin HF arbeiten?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich das Studium Unternehmensprozesse HF zum Prozesstechniker HF / zur Prozesstechnikerin HF?

Die Lehrgänge «Prozesstechniker HF / Prozesstechnikerin HF» richten sich an Berufsleute, die sich ebenso für betriebswirtschaftliche Fragen wie für betriebliche Abläufe und Prozesse interessieren.

Prozesstechniker/innen HF sollten über die folgenden persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen:

  • Interesse an wirtschaftlichen und technischen Zusammenhängen
  • Logisch-abstraktes Denken
  • Freude an Zahlen und Berechnungen
  • Analytische Fähigkeiten
  • Rasche Auffassungsgabe
  • Gute Englischkenntnisse
  • Systematische Arbeitsweise
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Freude am Lösen von Problemen
  • Kommunikative Fähigkeiten
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Organisationstalent

Frage 2:

Gehören Sie zu einer der Zielgruppen dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zum Studium Unternehmensprozesse HF:

Wer zum Studium für Prozesstechniker HF (ehemals Techniker HF Unternehmensprozesse) zugelassen ist bzw. das Zulassungsverfahren entscheiden die Höheren Fachschulen (HF) eigenständig. Aus diesem Grund kann es zwischen den Anbietern zu Unterschieden kommen. Das Zulassungsverfahren wird im Studienreglement der jeweiligen HF festgehalten und reglementiert. Es muss sich nach den entsprechenden rechtlichen Grundlagen richten.*

Für die Zulassung zu einem Studiengang «Unternehmensprozesse HF» gelten in der Regel folgende Voraussetzungen:

  • Lehrabschluss (EFZ) als:
    • Anlagenführer / Anlagenführerin
    • Automatiker / Automatikerin
    • Elektroinstallateur / Elektroinstallateurin
    • Logistiker / Logistikerin
    • Polymechaniker / Polymechanikerin etc.

Oder

  • Lehrabschluss mit EFZ eines anderen Berufs und entsprechende Berufserfahrung

Oder

  • Gymnasialer Maturitätsabschluss und entsprechende Berufserfahrung

Oder

  • Gleichwertiger Abschluss wie oben aufgeführt und entsprechende Berufserfahrung

Weitere Bedingungen: 

  • Während der berufsbegleitenden Prozesstechniker HF Ausbildung: mind. 50 %-Anstellung im einschlägigen Bereich. 
  • Je nach Schule: Aufnahmeprüfung bzw. Eignungsabklärung und/oder der Besuch eines Vorkurses, beispielsweise in Mathematik.   

Hinweis: Zum Teil ist es möglich, bereits erbrachte Bildungsleistungen anrechnen zu lassen. Die Schule Ihrer Wahl gibt hier detaillierte Auskunft.  

 

* Die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen (HF) richten sich nach Rahmenlehrplänen, die von Bildungsanbietern und Branchenverbänden gemeinsam erarbeitet und vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) genehmigt wurden. Wenn sich die Höheren Fachschulen bei der detaillierten Ausgestaltung ihrer Studienangebote an bestehende Rahmenlehrpläne halten, sind ihre HF-Lehrgänge eidgenössisch anerkannt und führen zu einem geschützten Titel. 

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Die vermittelten Lerninhalte in einer Prozesstechniker HF-Ausbildung (ehemals Techniker HF Unternehmensprozesse) richten sich grundsätzlich an den Rahmenlehrplan «Prozesstechnik». Hinter dem Rahmenlehrplan steht eine Trägerschaft, sie ist für die Erstellung des Rahmenlehrplans verantwortlich, als auch für dessen periodische Überprüfung auf Aktualität und Qualität.

Trotzdem haben die Höheren Fachschulen einen gewissen Spielraum bei der Ausgestaltung ihrer Prozesstechniker-Weiterbildung. Welche Lerninhalte schliesslich behandelt und wie ausgestaltet bzw. vertieft werden, kann deshalb von HF zu HF variieren. Die Höheren Fachschulen können beispielsweise auch Vertiefungen anbieten (zum Beispiel Logistik).

Folgende Lerninhalte werden vermittelt:

  • Gestaltung und Verantwortung von Unternehmens- und Führungsprozesse
  • Wirkungsvolle und situationangepasste Kommunikation
  • Reflexion und Vorantreibung der persönlichen Entwicklung
  • Zielführende Einsetzung von Entwicklungsmethoden zur Problemlösung und Innovationsentwicklung
  • Planung, Leitung, Ausführung und Evaluation von Projekten im Bereich des Prozessmanagements
  • Entwicklung und Einführung von Unternehmensprozessen
  • Mitarbeit in anspruchsvollen Prozessen
  • Optimierung von Prozessen
  • Einsatz von innovativen Informationstechnologien
  • Optimierung von internen und externen Lieferketten
  • Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie Kenntnisse in diesen Themenbereichen erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten hängen vom Anbieter, dem Ausbildungsort und Ausbildungsmodell ab und können daher variieren. Generell muss für das 4-6-semestrige HF-Studium zum Prozesstechniker HF / Prozesstechnikerin HF (ehemals Techniker HF Unternehmensprozesse) mit folgenden Kosten gerechnet werden: 

  • Studiengebühren: Das Semestergeld ist abhängig von der Schule und Ihrem Wohnsitzkanton. Durchschnittlich ist mit ca. CHF 13´000 bis CHF 22´800 zu rechnen, für Studierende mit Wohnsitz im Ausbildungskanton*. Die Kosten für die Prüfungen und Diplomarbeit sind in der Regel in den Lehrgangsgebühren enthalten.
  • Gebühren für zusätzliche Zertifikate: Beispielsweise in Englisch oder Projektmanagement (IPMA) etc. Ob Sie während des Studiums zusätzliche Zertifikate abschliessen können, variiert je nach Anbieter.
  • Sonstige Extrakosten: Manche Anbieter verrechnen Extrakosten für die Einschreibegebühr und den Studentenausweis, Vorkurse, Lehrmittel, Spezialsoftware, Lizenzen, Praktika, Schulungsunterlagen, Prüfung/Diplomarbeit und Prüfungsrepetitionen. Informieren Sie sich direkt bei der HF Ihrer Wahl über die Zusatzkosten.

* Die Lehrgänge an Höheren Fachschulen HF werden von den Kantonen finanziell unterstützt. Ausserkantonale Studierende bezahlen höhere Studiengebühren. Um die Kantonsbeiträge zu erhalten, gelten folgende Voraussetzungen:

- mind. zweijähriger Wohnsitz im Kanton
- Der Lehrgang ist auf der Liste der beitragsberechtigten Lehrgänge der EDK (Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren) aufgelistet (den Link zur Liste erhalten Sie in den Antwort-Texten).

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, ca. CHF 13'000 – CHF 22'800 für Studium und Prüfung/Diplomarbeit vorzufinanzieren?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden, Unterrichtszeiten, Unterrichtsformat und Lernaufwand

  • Studiendauer: Die Prozesstechnikerin HF / Prozesstechniker HF-Ausbildung kann berufsbegleitend (6–8 Semester) oder als Vollzeitstudium (4 Semester) absolviert werden. Für den Besuch des berufsbegleitenden Studiums wird eine Berufstätigkeit im einschlägigen Bereich mit einem Pensum von mindestens 50% verlangt.
  • Anzahl Unterrichtsstunden: Für Personen mit einschlägigem Beruf und solche mit anderen Berufen gibt es unterschiedliche Lehrpläne, die sich in der Gesamtstundenzahl folglich unterscheiden. Mit einem einschlägigen EFZ umfasst der Lehrgang mind. 3600 Lernstunden. Für Lehrgänge ohne einschlägigen EFZ erhöht sich die Anzahl Lernstunden in der Regel auf 5400 Lernstunden, wenden Sie sich hierfür an die Schule Ihrer Wahl. Die Lernstunden teilen sich auf folgende Studienelemente auf: Kontaktstudium, Angeleitetes Selbststudium, Individuelles Selbststudium, Praxis/Praktikum, Qualifikationsverfahren und weitere Lernkontrollen, Diplomarbeit. 
  • Unterrichtszeiten: Das berufsbegleitende Studium Unternehmensprozesse HF wird zu verschiedenen Unterrichtszeiten angeboten. Das können z.B. zwei Abende pro Woche sein, ein Morgen und ein Nachmittag pro Woche, ein Nachmittag/Abend pro Woche und einzelne Samstage etc.
  • Unterrichtsformat: Viele Schulen bieten einen Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung (Online-, Hybrid-Unterricht, Blended Learning) an. Informieren Sie sich bitte direkt beim Anbieter, welche Formen dieser anbietet. 
  • Lernaufwand: Für die Vor- und Nachbearbeitung des Unterrichts sowie die Selbstlernzeit sollten Sie genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil, Lerntempo und gewählten Ausbildungsmodell ab. Wir empfehlen, für das berufsbegleitende Modell mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen. 

Hinweis: Manche Schulen bieten sog. «Schnupperlektionen»/«Probelektionen» an. Sie haben so die Möglichkeit einen Einblick in den Unterricht sowie Lernatmosphäre zu erhalten. Wichtige Aspekte auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Nutzen Sie die Chance und kontaktieren Sie die Schule Ihrer Wahl gleich direkt.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Das Studium zum dipl. Prozesstechniker HF / dipl. Prozesstechnikerin HF (ehemals Techniker HF Unternehmensprozesse) schliesst grundsätzlich mit einer praxisorientierten Diplomarbeit und mündlichen oder schriftlichen Prüfungen ab. Die Details der Umsetzung regelt die jeweilige HF in ihrem Studienreglement. So läuft das abschliessende Qualifikationsverfahren oft folgendermassen ab: 

  1. Die Resultate der vorgängigen Semesterprüfungen und/oder bewerteten Semesterarbeiten
  2. Diplomarbeit: Die Diplomarbeit ist praxisorientiert; die Kandidaten/innen haben darin die Chance, ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und ihr vernetztes Denken unter Beweis zu stellen. Die Arbeit wird einzeln verfasst zu einem für den Prozessmanagement relevanten Thema. Sie wird in der Regel am Ende der Ausbildung verfasst. Auch hier wird das Zeitfenster von der jeweiligen HF in ihrem Studienreglement festgelegt. 
  3. Die Diplomarbeit wird zudem vor einer Gruppe von Fachleuten (Expertengremium) präsentiert und anschliessend in einer Diskussion verteidigt werden. 

Diplom und Titel

Absolventinnen und Absolventen des Studiums erhalten ein HF-Diplom und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Berufstitel «Dipl. Prozesstechniker HF / dipl. Prozesstechnikerin HF» zu führen. 

  • Auf Französisch: «Technicien diplômé ES en processus / Technicienne diplômée ES en processus»
  • Auf Italienisch: «Tecnico dipl. SSS di processo / Tecnica dipl. SSS di processo»
  • Auf Englisch: «Advanced Federal Diplom of Higher Education in Process Engineering» (Achtung: kein geschützter Titel, dies ist lediglich eine empfohlene Übersetzung)

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Höhere Fachschule zum HF-Diplom zu bestehen?