Selbsttest: Ist der Lehrgang «Komplementärtherapeut/Komplementärtherapeutin (Zert.)» für mich jetzt das Richtige?

Eine Komplementärtherapeutin regt mit Bewegungsarbeit die Selbstregulierungskräfte der Patientin an.

Ob eine Tätigkeit als Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin (Zert.) Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen entspricht? Machen Sie jetzt den kostenlosen und unverbindlichen Selbsttest und finden Sie heraus, ob Sie mit dem berufsbegleitenden Lehrgang mit Abschluss «schuleigenes Zertifikat» auf dem richtigen Weg sind. 

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Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin: Wie sieht ihr Berufsalltag aus?

Komplementärtherapeuten und Komplementärtherapeutinnen arbeiten mit Einzelpersonen und / oder mit Gruppen. Einige Methoden kennen standardisierte Behandlungsfolgen, die sich über 6 bis 10 Sitzungen erstrecken, andere Methoden betrachten jede Sitzung als in sich geschlossene Einheit.

Zu Beginn klären sie mit dem Klienten / der Klientin das aktuelle Thema, die Wünsche und Bedürfnisse. Eventuell lässt der Therapeut / die Therapeutin den Klienten bestimmte Bewegungen ausführen oder tastet etwas ab, um sich ein zusätzliches Bild über die Beschwerden und mögliche Ursachen machen zu können. Danach wird die eigentliche Behandlung abgesprochen. Diese kann je nach Methode im Stehen, Sitzen oder Liegen stattfinden. Meistens wird der ganze Körper behandelt, der üblicherweise bekleidet bleibt. Die Therapie kann verbal begleitet werden oder in Ruhe stattfinden. Bei einigen Methoden leitet die Therapeutin die Klienten an, bestimmte Bewegungen auszuführen, den Körper dabei wahrzunehmen und auf Veränderungen zu achten. Bei anderen Methoden gleicht der Therapeut mit milden Druck- und Massagetechniken die Energieströme der Meridiane aus, löst Blockaden und Spannungspunkte oder richtet das Skelett mit Mikrobewegungen neu aus und löst verklebte Faszienstränge. Das Ziel jeder Methode ist, Selbstheilungsprozesse auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene anzuregen und zur Harmonisierung der Körperenergien beizutragen.

Häufig führen Komplementärtherapeuten und Komplementärtherapeutinnen eine eigene Praxis. Andere Möglichkeiten sind: sich einer Gemeinschaftspraxis anzuschliessen oder in medizinischen Einrichtungen wie Gesundheitszentren, Rehabilitationszentren, Spitälern und Kliniken zu arbeiten.

Gut zu wissen: 

Auf dem Ausbildungsmarkt werden Lehrgänge/Kurse zu verschiedenen komplementärtherapeutischen Methoden angeboten. So zum Beispiel in Fussreflexzonenmassage, klassischer Massage, Lymphdrainage, Ernährungsberatung etc. Sie schliessen mit einem «schuleigenen Zertifikat (Zert.)» der jeweiligen Schule ab. 

Seit 2015 gibt es in der Schweiz einen eidgenössischen Abschluss in Komplementärtherapie. Mit dem Ablegen dieser Prüfung (Höhere Fachprüfung, HFP) kann der Titel «Komplementärtherapeut/Komplementärtherapeutin mit eidg. Diplom» erworben werden. Es gibt folgende Methoden, in denen die Ausbildung absolviert werden kann (Stand: März 2024): 

  • Akupressur Therapie
  • Akupunktmassage-Therapie (APM-Therapie)
  • Alexander Technik
  • Atemtherapie
  • Aquatische Körperarbeit
  • Ayurveda Therapie
  • Bewegungs- und Körpertherapie
  • Biodynamik
  • Craniosacral Therapie
  • Eutonie
  • Faszientherapie
  • Feldenkrais Therapie
  • Heileurythmie
  • Kinesiologie
  • Polarity
  • Rebalancing
  • Reflexzonentherapie
  • Rhythmische Massage Therapie
  • Shiatsu
  • Strukturelle Integration
  • Trager Therapie
  • Yoga Therapie

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin arbeiten?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die Komplementärtherapeutin- / Komplementärtherapeut-Ausbildung? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden verlangt?

An welche Zielgruppe sich eine Komplementärtherapeutin / Komplementärtherapeut-Ausbildung (Zert.) richtet, hängt unter anderem von der Methode ab. 

Grundsätzlich spricht eine komplementärtherapeutische Ausbildung folgende Personen an: 

  • Personen, die sich für die entsprechende Methode interessieren und sich dahingehend Wissen aneignen möchten
  • Personen, die in einem therapeutischen oder beratenden Beruf tätig sind und sich in einer spezifischen Methode weiterbilden möchten
  • Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, aus naturheilkundlichen oder heilpädagogischen Berufen, die ihren Wissenshorizont erweitern und ihren Kunden/-innen und Patienten/-innen alternative Behandlungsmethoden bieten möchten

Für eine erfolgreiche Tätigkeit als Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin werden folgende Eigenschaften gebraucht:

  • Offen sein für Neues sowie die Freude am Entdecken der eigenen Talente und Fähigkeiten
  • Physische und psychische Belastbarkeit
  • Zeitliche Reserven für Selbststudium und Lerngruppen
  • Bereitschaft zeigen, sich in Gruppen zu integrieren und gemeinsam Schritte zu gehen.
  • Fähigkeit, ein eigenes Geschäft zu führen

Frage 2:

Gehören Sie zu einer der Zielgruppen dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zur Komplementärtherapeutin- / Komplementärtherapeut-Ausbildung:

Die Zulassungsbedingungen sind unter anderem abhängig von der gewählten Methode, in welcher eine Komplementärtherapeutin- / Komplementärtherapeut-Ausbildung absolviert wird. 

In der Regel steht die Komplementärtherapie-Ausbildung allen interessierten Personen offen. So wird auch keine spezifische Vorbildung oder Berufserfahrung verlangt. 

Manche Schulen setzen folgende Punkte für die Zulassung voraus: 

  • Volljährigkeit
  • Lehrabschluss mit eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder mehrjährige Berufserfahrung
  • Genügende Deutschkenntnisse

Gut zu wissen: 

Da es (unabhängig von der gewählten komplementärtherapeutischen Methode) keine geschützten Berufsbezeichnungen oder Titel gibt, ist es wichtig, die eigene Seriosität und Fachkompetenz zu belegen. Dies erfolgt in der Regel durch eine Registrierung bei der ASCA (Schweizerische Stiftung für Komplementärmedizin) und/oder beim EMR (Erfahrungsmedizinisches Register) und/oder über eine Verbandsmitgliedschaft. 

Für die Aufnahme ins ASCA- und/oder EMR-Register muss eine Mindestanzahl an Stunden in Grundlagenwissen (schulmedizinische Kenntnisse / «Medizinische Grundlagen») und Fachausbildung vorgewiesen werden. Diese Mindestanzahl Stunden ist abhängig von der gewählten komplementärtherapeutischen Methode und ist in der jeweiligen Methodenliste der ASCA und EMR festgehalten. 

Input: Wieso ist die Registrierung ins ASCA und/oder EMR-Register wichtig?

Sowohl die ASCA als auch das EMR sind Qualitätslabel für die Tätigkeiten in der Komplementärmedizin. Viele Krankenkassen orientieren sich an der ASCA und EMR. Das heisst, Therapeuten/-innen, die bei der ASCA und/oder EMR registriert sind, können oftmals Krankenkassen anerkannt arbeiten. Aber Achtung! Dies ist nicht immer der Fall. So fordern immer mehr Krankenkassen ein Branchenzertifikat oder ein eidgenössisches Diplom der Berufsorganisationen (OdA AM, OdA KT, OdA MM, ODA ARTECURA, schweizerische Verband der Osteopathen FSO-SVO), um Krankenkassen anerkannt arbeiten zu können. Dies wird in Zukunft noch weiter zunehmen. 

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Der Lernstoff einer Komplementärtherapeutin / Komplementärtherapeut-Ausbildung orientiert sich an der jeweiligen komplementärtherapeutischen Methode. 

Des Weiteren werden die Lerninhalte von der Schule eigenständig festgelegt, diese können daher variieren. 

Im Generellen werden folgende Inhalte behandelt: 

  • Grundlagen der gewählten Methode oder Fachrichtung (Entstehung, Entwicklung, Aktualität etc.)
  • Anatomie, Physiologie und Krankheiten
  • Grundsätze, Konzepte, Techniken und Wirkung der Behandlung
  • Aufbau und Ablauf einer Behandlung
  • Indikatoren, Kontraindikatoren und Grenzen der Behandlung

Der Lernstoff mancher Kurse beinhaltet auch die «Medizinischen Grundlagen» (als Voraussetzung für die Aufnahme ins ASCA- und/oder EMR-Register). 

 

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie Kenntnisse in diesen Themenbereichen erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten für eine Komplementärtherapeutin- / Komplementärtherapeut-Ausbildung mit Abschuss «schuleigenes Zertifikat» sind unter anderem von der gewählten komplementärtherapeutischen Methode sowie dem Niveau (Einführungs-, Grundlagen- oder Vertiefungskurse) und der Dauer (von wenigen Tagen über mehrere Monate) abhängig.

Ausserdem legen die Schulen die Kosten eigenständig fest, daher können sich diese von Anbieter zu Anbieter unterscheiden.

Die Kostenspanne (zwischen CHF 800 und CHF 20'000) ist daher zu breit, als dass sie hier sinnvoll dargestellt werden könnte.

Manche Anbieter verlangen zudem Extrakosten für

  • Lehrmittel
  • Schulungsunterlagen etc.

Bitte informieren Sie sich daher direkt beim Anbieter Ihrer Wahl hinsichtlich der effektiven Kosten.   

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, für die Kursart, die Sie sich wünschen, finanziell aufzukommen?

Studienaufbau, Studiendauer, Ausbildungsvarianten, Unterrichtsformat und Lernaufwand

  • Aufbau: Die Komplementärtherapeutin- / Komplementärtherapeut-Ausbildung ist in der Regel berufsbegleitend konzipiert und modular aufgebaut. Das heisst, es wird jedes Modul einzeln absolviert und abgeschlossen.
  • Dauer: Die Dauer der Lehrgänge im Bereich der Komplementärtherapie ist sehr unterschiedlich und hängt unter anderem vom Anbieter und Niveau ab. So gibt es Einführungs- und Vertiefungskurse, die nur wenige Tage dauern, aber auch Grundlagenkurse, die über mehrere Monate stattfinden. Schliesslich gibt es auch Intensivkurse, die ebenfalls eine kürzere Dauer aufweisen.
  • Varianten: Wann die Lektionen stattfinden, entscheiden die Schulen eigenständig. Es gibt Kurse, bei welchen die Lektionen an zwei Tagen pro Woche sowie an ausgewählten Samstagen angeboten werden. Bei anderen wiederum nur an einem Tag in der Woche. Wiederum andere bieten auch Intensiv-Varianten an.
  • Unterrichtsformat: Die Komplementärtherapeutin- / Komplementärtherapeut-Ausbildung findet bei vielen Schulen im Präsenzunterricht statt. Je nachdem können Theorie-Lektionen im Online-Unterricht oder Hybrid-Unterricht angeboten werden.
  • Lernaufwand: Für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und die Selbstlernzeit sollten Sie genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo ab. Wir empfehlen, vorsichtshalber mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Wer alle Module der Komplementärtherapeutin / Komplementärtherapeut-Ausbildung erfolgreich bestanden hat, wird zur Abschlussprüfung zugelassen. 

In der Regel besteht die Abschlussprüfung aus zwei Teilen: einem Theoretischen und einem Praktischen. Im praktischen Teil muss eine Behandlung in der entsprechenden komplementärtherapeutischen Methode an einer Kundin / an einem Kunden vor den Experten/-innen durchgeführt werden.

Diplom und Titel

Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen erhalten ein schuleigenes Zertifikat / Diplom der jeweiligen Schule: «[komplementärtherapeutische Methode]-Therapeut/in [Name der Schule]» oder auch «dipl. [komplementärtherapeutische Methode]-Therapeut/in [Name der Schule]»

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Komplementärtherapeutin- / Komplementärtherapeut-Ausbildung zu bestehen?