Wie werde ich Supervisorin oder Supervisor? Was für Ausbildungen gibt es? Was setzen sie voraus?

Bildungswege

Supervisor oder Supervisorin bezeichnet einen Weiterbildungsberuf und auch eine spezialisierte Funktion innerhalb anderer Berufe. Die Wege dorthin führen über Weiterbildungen. Diese variieren in Umfang und Dauer – abhängig davon, ob Sie eine vollberufliche Tätigkeit anstreben oder Supervision im Rahmen Ihrer fachlichen Tätigkeit ausüben möchten. Oft setzen die Kurse eine Vorbildung zum Thema Coaching voraus.

Methodenspezifische Supervisionskurse und Weiterbildungen für bestimmte Berufsgruppen, z.B. Therapeutinnen oder Lehrer, orientieren sich an den für sie relevanten Inhalten und Richtlinien. Weiterbildungen in Supervision ohne Fokus auf eine spezifische Berufsgruppe orientieren sich meist an den Qualitätskriterien und Kompetenzkatalogen des Berufsverbands für Coaching, Supervision und Organisationsberatung bso.

Die Weiterbildungen sind meist modular aufgebaut und führen zu schuleigenen Zertifikaten auf verschiedenen Ebenen. Wie weit Sie einen Weg gehen (sollten), hängt von Ihren Zielen ab. Der Weg kann zum Beispiel so aussehen:

  • EFZ und Berufserfahrung plus Basis-Weiterbildung in Selbsterfahrung/Coaching/Beratung > plus Supervision-Zertifikatskurs > plus Zusatzleistung und bso-Anerkennung > plus vertiefende Weiterbildung und weitere Erfahrung mit Supervision und Lehrsupervision > Anmeldung zur Höheren Fachprüfung und Abschluss mit eidg. Diplom
  • PH-Studium und Berufserfahrung > CAS Coaching > plus CAS Supervision und Teamcoaching > plus weitere CAS und Zusatzleistungen zum MAS

 

Viele Anbieter gestalten ihre Kursangebote so, dass sie als Vorleistung oder zur Vorbereitung auf bso- und eidgenössisch anerkannte Abschlüsse angerechnet werden. Konkrete Anschlussmöglichkeiten sind:

  • Anerkennung durch den bso zu «Supervisor / Supervisorin bso»
  • Höhere Fachprüfung «Supervisor/in-Coach mit eidg. Diplom»

 

Einige Supervisionsausbildungen erfolgen in Form von CAS-Kursen und schliessen entsprechend mit dem CAS (Certificate of Advanced Studies) ab. Dieses lässt sich zusammen mit anderen einschlägigen CAS zum MAS (Master of Advanced Studies) ausbauen, z.B. zum MAS Supervision, Coaching und Organisationsberatung oder MAS Interkulturelles Coaching und Supervision.

Voraussetzungen

  • Für die Zulassung zu Supervisionsweiterbildungen brauchen Sie eine berufliche Grundbildung oder ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Manche Anbieter fordern eine pädagogische oder sozialwissenschaftliche Grundausbildung.
  • (Je nach Anbieter) mindestens 3–6 Jahre Berufserfahrung. Manche Anbieter erwarten Führungs- oder therapeutische Berufserfahrung.
  • Oft wird eigene Erfahrung mit Coaching oder Betreuungssituationen verlangt – in der Rolle der Betreuten wie der Betreuenden.
  • Die meisten Anbieter verlangen zumindest Basiskenntnisse im Bereich Selbsterfahrung /-reflexion, Coaching u.Ä.
  • Anbieter, deren Kurse auf spezifische Theorien und Modelle aufbauen, setzen meist voraus, dass auch die vorangehenden Lehrgänge zu Coaching und Beratung auf Basis ihrer oder von ihnen anerkannten Methoden absolviert wurden.
  • Manche Anbieter verlangen beratende Tätigkeit während der Ausbildung.
  • Aufnahme «sur dossier» ist so gut wie bei allen Anbietern möglich und willkommen.

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