Komplementärtherapeutin Ausbildung / Komplementärtherapeut Ausbildung: Erfahrungen und Tipps der Schulleiterin vom IKT Institut für Komplementärtherapie Claudia Per – als Komplementärtherapeut/in die Heilung schulmedizinischer Diagnosen und Krankheitsbilder unterstützend begleiten

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Claudia Per

Wer bist du und in welcher Bildungsfunktion bist du tätig?

Ich heisse Claudia Per und bin Schulleiterin beim IKT Institut für Komplementärtherapie. Zuständig bin ich für die Organisation eines reibungslosen Schulablaufs und für das Wohl der Studierenden zu sorgen. Nur in einem guten und stimmigen Umfeld kann man auch gut lernen. Bei uns am IKT Institut ist die Ausbildung Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin ein wichtiger Eckpfeiler unseres Ausbildungsangebots.

Wie wählt man als Komplementärtherapeut/Komplementärtherapeutin die passende Methode?

Komplementärtherapeut-Ausbildung

Wenn man sich für eine Komplementärtherapeutin Ausbildung oder Komplementärtherapeut Ausbildung interessiert, begegnet man ja vielen möglichen Methoden, die im Bereich der Komplementärtherapie angesiedelt sind. Beispielsweis Cranio Sacral, Shiatsu, Yoga oder Atemtherapie - um nur einige zu nennen. Viele Begriffe, die einem teilweise auch schon bekannt sind. Meistens liegt der Einstieg darin, dass man sich mit einer Methode eher vertraut fühlt, das Interesse weckt oder man diese schon ausprobiert hat. Viele machen dann in dieser Methode auch einen Einsteigerkurs oder besuchen dazu einen Informationsanlass. So kann man die passende Methode als Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin finden.

Komplementärtherapeutin-Ausbildung

Wozu braucht es denn die Tronc Commun Kurse?

Dann stellt sich die Frage, wie ist die Methode in dem Begriff Komplementärtherapie angesiedelt. Hier passt als Metapher eigentlich das Bild eines Mischwaldes mit seinen zahlreichen Baumarten sehr gut. Dann wäre jede Baumart eine Methode der Komplementärtherapie, die alle gemeinsam in diesem Bereich existieren und sich die Erde über die Wurzeln teilen. Die Wurzeln, über die sich die einzelnen Methoden verbinden, wären dann die Tronc Commun Kurse. Hier sind dann Themen wie Schulmedizinische Grundlagen, Psychologie sowie berufsspezifische Grundlagen wie Ethik, Menschenbild, Marketing und therapeutische Kommunikation vertreten. Diese Lerninhalte vereinen alle Komplementärtherapeutischen Methoden miteinander. Dort berühren und begegnen sich Komplementärtherapeuten und es findet ein Austausch statt. Deshalb sind dies wichtige Bausteine der Komplementärtherapeut Ausbildung und der Komplementärtherapeutin Ausbildung.

Komplementärtherapie Ausbildung

Wie läuft die Komplementärtherapeutin Ausbildung respektive Komplementärtherapeut Ausbildung konkret Schritt für Schritt ab?

Die Komplementärtherapeutin Ausbildung respektive Komplementärtherapeut Ausbildung dauert üblicherweise mindestens vier Jahre, weil es sehr viel Lernstoff umfasst und meist nebenberuflich angeboten wird. Die lange Dauer der Ausbildung macht Sinn, da man in dieser Zeit einen Prozess durchläuft. Man hat zum einen die Komplementärtherapie-Methode, die man lernt. Diese umfasst meistens zwischen 500 und 600 Ausbildungsstunden. Zweitens kommen wichtige Teile aus dem Tronc Commun hinzu, was weitere knappe 360 Ausbildungsstunden auf dem Weg zum Komplementärtherapeut / zur Komplementärtherapeutin ausmacht. Dieses Wissen unterstützt die gewählte Methode, um eine spätere komplementärtherapeutische Arbeit zu ermöglichen. Hinzu kommt die Übung in der Praxis im Sinne eines Praktikums, um das Gelernte zu verinnerlichen und anwenden zu können. Das Praktikum ist auch meist ausbildungsbegleitend und ein wichtiger Teil zur Ermöglichung des Transfers vom Lernen in das therapeutische Arbeiten. All diese drei wichtigen Teile dauern eben ihre Zeit.

Ausbildung Komplementärtherapeut

Welchen Ausbildungsabschluss kann damit erlangt werden?

Das Endziel der Komplementärtherapie Ausbildung ist der eidg. Abschluss. Damit man den Titel eidg. dipl. Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin erhält. Dazu braucht es neben den oben beschriebenen Teilen der Ausbildung noch eine Zwischenetappe in Form eines Berufsabschlusses. Dies erfolgt durch das Branchenzertifikat und bestätigt den Abschluss dieses ersten Ausbildungsteils. Mit diesem Abschluss kann man auch die Arbeit als Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin in der eigenen Praxis oder einer Fremdpraxis aufnehmen und Leistungen über die Krankenkasse abrechnen. Für den eidg. Abschluss als Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin braucht es noch eine zweijährige Lernzeit, die in der eigenen aktiven therapeutischen Arbeit integriert ist. Man geht seiner Arbeit nach, sammelt Erfahrungen und geht in die Supervision sowie Supervisions-Gruppen, um die eigene Arbeit zu reflektieren. So kann das Erlernte aus der Ausbildung durch Anwendung, Supervision und Reflexion vertieft werden. Nach zwei Jahren kann man sich für die eidg. Prüfung anmelden. Diese Höhere Fachprüfung besteht dann aus einer schriftlichen Diplomarbeit und einer mündlichen Prüfung. Die meisten Bildungsinstitute ermöglichen es danach den Studierenden, beim Bund eine Subjektfinanzierung von max. 10‘500 Franken zu beantragen, da eidg. Abschlüsse vom Bund subventioniert werden.

Ausbildung Komplementärtherapeutin

Kannst du uns zum Verständnis noch den Unterschied zwischen Komplementärtherapeuten und Naturheilpraktikern erklären?

Die Komplementärtherapie ist die Hands-On Therapie. Denn die Komplementärtherapeuten sind nicht invasiv – also mit Nadeln – unterwegs. Sie verschreiben keine Kräuter, schröpfen nicht oder nehmen Blut ab. Bei der Komplementärtherapie wird es im Gegensatz zur Alternativmedizin nicht blutig. Naturheilpraktiker sind also sehr viel invasiver unterwegs und machen beispielsweise bei der Akupunktur von Nadelstichen für die Heilung Gebrauch. Oder führen beim Mikroskopieren eine Blutentnahme durch. Solche Dinge sind als Komplementärtherapeut oder Komplementärtherapeutin nicht möglich. Dies verdeutlicht die Abgrenzung dieser beiden Berufsfelder aus meiner Sicht gut. Wenn man über die Begriffe komplementär und alternativ geht, könnte man auch darin eine Abgrenzung erkennen. Alternativ gibt den Eindruck, dass es auch alternativ zur Schulmedizin angewendet werden kann. Es gibt Menschen, die sich bewusst gegen die Schulmedizin oder eine therapeutische Begleitung daraus entscheiden und einen alternativmedizinischen Weg beschreiten möchten. Nicht immer ratsam und auch nicht immer möglich, aber manchmal die Wahl der Klienten. In der Komplementärtherapie sind die Therapeuten komplementär also unterstützend zu schulmedizinischen Behandlungen unterwegs. Diese Therapien unterstützen und begleiten also Klienten mit einem diagnostischen oder pathologischen Krankheitsbild. Es ist also keine Ergänzung zur Schulmedizin oder Alternativmedizin und auch kein Ersatz dafür. Ein Komplementärtherapeut / eine Komplementärtherapeutin ist einem Naturheilpraktiker gleichgestellt und der Unterschied liegt in der nicht invasiven oder invasiven Arbeitsweise. Somit ist auch das ganze Know-how und verfügbare Werkzeug der Komplementärtherapeuten aus meiner Sicht nicht lediglich auf Gesundheitsprävention reduzierbar. Auch wenn dies eine wichtige Aufgabe als Komplementärtherapeut / Komplementärtherapeutin ist.

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