Mehrsprachigkeit wird von vielen Unternehmen in der Schweiz gerade in höheren Positionen als Grundvoraussetzung angesehen, wenn es darum geht, neue Mitarbeitende einzustellen. Das bedeutet, dass neben der regionalen Landessprache zudem mindestens eine Fremdsprache gut bis sehr gut beherrscht werden sollte. Welche Sprache dies ist, hängt stark vom Standort des Unternehmens, seinen Geschäfts- und Handelspartnern sowie der Branche ab. Wer darüber nachdenkt, einen Italienischkurs zu besuchen, um seine Sprachkenntnisse aufzufrischen oder gar vollkommen neue aufzubauen, der ist nicht schlecht beraten. Immerhin ist Italienisch in Europa die am sechstmeisten gesprochene Sprache und wird weltweit von mehr als 70 Millionen Menschen verstanden und gesprochen. Mit guten Italienischkenntnissen z.B. aus einem Italienischkurs, gepaart mit sehr guten Deutschkenntnissen, bestenfalls und guten Englisch- oder Französischkenntnissen, eröffnen sich einem viele neue Karrieremöglichkeiten in der Deutschschweiz, dem Tessin oder dem Ausland.
Doch haben die Schweizer überhaupt Interesse an einem Italienischkurs? Werden Italienisch-Sprachkurse in der Schweiz denn auch tatsächlich gesucht und nachgefragt? Schaut man sich einmal die durchschnittlichen Suchanfragen an, die pro Monat in diesem Bereich gestellt werden, so sieht man unverkennbar das Interesse der Schweizerinnen und Schweizer an diesem Thema. Bis zu 10`000 Suchanfragen pro Monat lassen sich zum Begriff «Italienisch lernen» finden und immerhin bis zu 1`000-mal werden monatlich jeweils die Begriffe «Italienischkurs» und «Italienisch Kurs», aber auch «Apprendre l'italien» und «learn italien» werden bei Google gesucht. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass Personen mit unterschiedlich sprachlichem Hintergrund gerne die italienische Sprache erlernen würden und auf der Suche nach passenden Angeboten sind.
Abhängig von der jeweiligen Sprachregion unterscheidet sich die im Berufsalltag am meisten verwendete Sprache. So wird in der Deutschschweiz vor allem Deutsch und Schweizerdeutsch gesprochen, im Tessin hauptsächlich Italienisch und in der Westschweiz Französisch. Doch ganz ohne Fremdsprachenkenntnisse kommt keine der Sprachregionen aus. Mehr als 40% aller Erwerbstätigen in der Schweiz benötigen an ihrer Arbeitsstelle mindestens einmal wöchentlich eine weitere Sprache, wie eine Erhebung des Bundesamts für Statistik BFS aus dem Jahr 2014 zeigt, die 2018 veröffentlicht wurde. Doch welche Sprachen werden in der Berufswelt am meisten benötigt? Gesamtschweizerisch beherrscht das Hochdeutsch und das Schweizerdeutsch den Arbeitsmarkt, welches von 68% respektive 60% der Erwerbstätigen regelmässig verwendet wird. 36% aller Berufstätigen benötigen regelmässig Französischkenntnisse, 32% englische Sprachkompetenzen und immerhin knapp 10% Italienisch.
Wer einen Italienischkurs besuchen möchte, um seine Italienischkenntnisse zu verbessern, der hat demnach in der Schweiz gute Chancen, beruflich voranzukommen. Denn, wie die Erhebung ebenfalls zeigte, wird allein in der Deutschschweiz von 7% der Berufstätigen regelmässig Italienisch im Arbeitsalltag verwendet, im italienischen Sprachgebiet – kaum überraschend – von gar 96% der Erwerbstätigen. In der ganzen Schweiz würden daher gerne 8.7% der erwerbstätigen Personen für ihren Beruf italienisch lernen, in der Deutschschweiz sogar 14.1%.
Die in einem Italienischkurs erworbenen Sprachkenntnisse können in der Schweiz in den unterschiedlichsten Bereichen und Branchen äusserst nützlich sein. Allen voran natürlich im Tourismus, der Hotellerie und der Gastronomie. Wer im Tessin in einem dieser Bereiche mit guten Italienischkenntnissen eine Anstellung sucht, zudem hervorragend Deutsch spricht und mitunter auch gut Englisch, der wird sicherlich bald fündig, denn Sprachkenntnisse sind gerade im Tourismus und der Hotellerie unabdingbar. Ein wichtiger Wirtschaftszweig im Tessin ist zudem der Finanzsektor, aber auch die Industrie (Chemie, Pharma, Elektromechanik, Elektronik, Bekleidung) und auch die Energieversorgung und -verteilung sind wichtige Arbeitgeber.
Doch möchte gar nicht ein jeder, der einen Italienischkurs besucht hat und nun gut Italienisch beherrscht, auch ins Tessin, um sich dort beruflich neu zu orientieren. Und das ist auch gar nicht notwendig. Denn wie die eben erwähnte Studie gezeigt hat, wird auch in der Deutschschweiz von 7% der Berufstätigen Italienisch am Arbeitsplatz verwendet, und das regelmässig. Auch hier ist es vor allem der Tourismus und die Hotellerie, in denen Italienischkenntnisse von grossem Nutzen sind, doch auch Handelsunternehmen, Transportunternehmen, Versicherungen und Kliniken, Kommunikationsfirmen und Banken bevorzugen oftmals Bewerber/innen mit guten Italienischkenntnissen. Vor allem als Sachbearbeiter/in, ob Import / Export, Verkaufsinnendienst, Auftragsabwicklung, Kreditorenabwicklung oder Administration, als Verkaufsleiter/in oder Verkaufsberater/in, Rezeptionist/in, Gästebetreuer/in, Kaufmann / Kauffrau Hotel-Gastro-Tourismus HGT, Tourismusfachfrau oder -fachmann, als Hotelfachfrau / Hotelfachmann, im Technischen Kundendienst oder Kundenservice, im Telefonmarketing, als Reiseleiter/in, im Einkauf, der Pflege und der Rechtsberatung, kann man mit Italienischkenntnissen, die man sich in einem Italienischkurs aufgebaut oder vertieft hat, oftmals punkten, ebenso wie in zahlreichen anderen Berufen.
Gute bis sehr gute Fremdsprachenkenntnisse, die sich in einem Italienischkurs aneignen lassen, tragen erwiesenermassen zu einem höheren Lohn bei, das sagt jedenfalls Professor Grin von der Universität Genf. Bis zu 25% Prozent mehr Lohn können Berufstätige demnach laut seiner Studie erhalten, wenn sie eine Fremdsprache gut bis sehr gut beherrschen. Auch Italienischkenntnisse können sich demnach positiv auf den Lohn auswirken, vorausgesetzt, diese werden für eine Stelle oder Position gefordert oder erwünscht. Ein Italienischkurs kann sich demnach für Sie bezahlt machen. Beruflich und finanziell jedoch hauptsächlich dann, wenn Sie italienische Sprachkenntnisse in Ihrem Job auch tatsächlich anwenden können. Einiges, was für einen Italienischkurs spricht.