Selbsttest: Ist ein Lehrgang in «kosmetische Fusspflege (Zert.)» für mich jetzt das Richtige?

Wie sieht der Berufsalltag von Fusspflegerinnen und Fusspflegern in der kosmetischen Fusspflege aus?

Kosmetische Fusspflege wird entweder als eigenständige Dienstleistung oder als ergänzende Behandlung in Kosmetik-, Nagel- und Coiffeurstudios oder in Wellnessanlagen angeboten. Sie dient in erster Linie der Schönheit und dem Wohlbefinden und beginnt meistens mit einem kurzen Fussbad und je nach Hautbeschaffenheit mit einem anschliessenden Peeling.

Danach werden die Nägel gekürzt und gereinigt, überstehende Nagelhaut behandelt und Hornhaut entfernt.

Nach dem Schleifen und in Form Bringen der Nägel können Nagellack und weitere Art-Nail-Kreationen aufgebracht werden. Mode- und trendbewusste Fusspflegerinnen halten sich stets über die aktuellen Trends und Farben auf dem Laufenden und können ihre Kundinnen und Kunden modisch beraten. Den Abschluss der Behandlung bildet oft eine entspannende Massage. Anschliessend ist Zeit für ein Verkaufsgespräch, welches der Kundin/dem Kunden die Möglichkeit gibt, die Pflegeprodukte auch für die Anwendung zu Hause zu erwerben.

Im Unterschied zur medizinischen Fusspflege (Podologie), ist die kosmetische Fusspflege nicht bewilligungspflichtig und kann frei ausgeübt werden.

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die kosmetische Fusspflege-Ausbildung? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden verlangt?

Die Fusspflege-Ausbildung mit schuleigenem Zertifikat richtet sich an Personen, die sich mit einem kosmetischen Beruf selbständig machen wollen oder die ihre bestehenden Kompetenzen um die Pflege der Füsse erweitern möchten. Zum Beispiel:

• Kosmetiker/innen
• Personen in der Manicure
• Körper-Therapeut/innen
• Wiedereinsteiger/innen im Beauty- und Wellnessbereich

Für eine erfolgreiche Tätigkeit als kosmetische Fusspflegerin werden folgende Eigenschaften genannt:

• Handwerkliches Geschick und gutes Sehvermögen
• Keine Berührungsängste
• Sinn für Hygiene und Ordnung
• Gute Umgangsformen, Kontaktfreudigkeit und Hilfsbereitschaft
• Einfühlungsvermögen und Diskretion
• Fähigkeit zur Selbstorganisation und zum Führen der Administration
• Für die Gründung eines eigenen Geschäfts ausreichendes Startkapital

Voraussetzungen für die Zulassung zur Fusspflege-Ausbildung:

Für den Zugang zur kosmetische Fusspflege-Ausbildung mit Abschluss «schuleigenes Zertifikat» werden in der Regel keine spezifische Vorbildung und Berufserfahrung verlangt. 

Von Vorteil sind allerdings folgende Punkte: 

• Handwerkliches Geschick und gutes Sehvermögen
• Gute Deutschkenntnisse (mind. B1/B2)

Ausserdem ist an manchen Schulen das Mitbringen eines Modells, das heisst einer Person, an deren Füssen geübt werden kann, für einzelne Tage notwendig. Dieses muss selbständig durch die Teilnehmer/innen organisiert werden. 

Möglichkeiten zur Anerkennung: 

Da es keine geschützten Berufsbezeichnungen oder Titel gibt, ist es wichtig, die eigene Seriosität und Fachkompetenz entsprechend zu belegen. Dies erfolgt zum Beispiel über eine Verbandsmitgliedschaft, beispielsweise beim Schweizerischen Fusspflegeverband (SFPV). Welche Kriterien Sie für die Aufnahme erfüllen müssen, erfahren Sie hier.

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Die kosmetische Fusspflege-Ausbildung ist nicht eidg. reglementiert, das heisst, der Lernstoff wird von den jeweiligen Schulen eigenständig zusammengestellt; er kann daher von Schule zu Schule variieren.

Oft wird auf folgende Themen eingegangen:

• Grundlagen der Anatomie des Körpers
• Anatomie des Fusses (Knochen, Muskeln, Bänder, Sehnen, Fuss- und Zehengelenke, Aufbau und Funktion von Haut und Nägeln etc.)
• Einsatzmöglichkeiten der Fusspflege und Abgrenzung zur Podologie
• Hygieneschulung, Reinigung und Sterilisation
• Wirkungsweisen (Indikatoren und Kontraindikatoren)
• Krankheitsbilder und Folgeschäden (Entstehung von Hornhaut, Nagelpilz etc.)
• Material- und Gerätekunde sowie verschiedene Grifftechniken
• Ablauf der kosmetischen Fusspflege (Anamnese, Sicht- und Tastbefund, Fussbad, Nägel kürzen und schleifen, Lackierung der Fussnägel / Shellac, Wellness Fussmassage etc.)
• Präsentations-, Verkaufs- und Marketingschulung

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Die Kosten für eine Fusspflege-Ausbildung werden von den Schulen eigenständig festgelegt. Die Höhe des Schulgeldes ist daher je nach Anbieter und Angebot sehr unterschiedlich.

Rechnen Sie für eine berufsbegleitende Ausbildung mit folgenden Kosten:

• Lehrgangsgebühren: 
  • Für kürzere Kurse (z.B. Refresh-Kurse, spezifische Themen-Kurse, Tagesworkshops etc.) zwischen CHF 390.– und CHF 1900.–
  • Für längere Ausbildungen (z.B. Grundlagenausbildung kosmetische Fusspflege) zwischen CHF 4750.– und CHF 5300.–

In der Regel sind die Prüfungsgebühren bereits in den Lehrgangsgebühren enthalten.  

• Manche Anbieter verlangen Extrakosten für
  • Lehrmittel
  • Schulungsunterlagen
  • Zurverfügungstellung von Modellen und Fusspflegegeräten

Bitte informieren Sie sich direkt beim Anbieter Ihrer Wahl hinsichtlich der möglichen Extrakosten.  

Studienaufbau, Studiendauer, Ausbildungsvarianten, Unterrichtsformat und Lernaufwand

• Studienaufbau: Die kosmetische Fusspflege-Ausbildung ist in der Regel berufsbegleitend konzipiert und modular aufgebaut.
• Studiendauer: Die Dauer der Lehrgänge ist sehr unterschiedlich und hängt vom Anbieter und vom Angebot ab. So gibt es Refresher-Kurse, Tagesworkshops und Vertiefungskurse zu bestimmten Themen, die wenige Tage dauern (1–4 Tage). Die Grundlagenausbildung dauert länger: In der Regel ca. 20 Tage, die über mehrere Wochen verteilt absolviert werden.
• Ausbildungsvarianten: Die Stundenpläne werden von den Schulen eigenständig zusammengestellt. Sie unterscheiden sich also von Schule zu Schule. Die kürzeren Lehrgänge finden oftmals entweder an einem Werktag pro Woche oder auch Samstag statt. Die längeren Lehrgänge finden häufig modul- bzw. blockweise an zwei (aufeinanderfolgenden) Werktagen statt. 
• Unterrichtsformat: Die Fusspflege-Ausbildung erfolgt grundsätzlich im Präsenzunterricht. Je nachdem können Theorie-Lektionen im Online-Unterricht oder Hybrid-Unterricht angeboten werden.
• Lernaufwand: Dank des berufsbegleitenden Konzeptes der Weiterbildung können Sie den Lernstoff gleich in der Praxis anwenden und vertiefen. Trotzdem sollten Sie für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und die Selbstlernzeit genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo ab. Wir empfehlen, vorsichtshalber mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen.

Abschluss, Diplom und Titel

Wie bereits erwähnt, sind die meisten Angebote für kosmetische Fusspflege-Ausbildung modular aufgebaut. Wer jedes Modul erfolgreich abgeschlossen hat, kann zur Abschlussprüfung zum schuleigenen Zertifikat antreten. 

In der Regel besteht die Abschlussprüfung aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im praktischen Teil muss eine Fusspflege-Behandlung durchgeführt werden. 

Vor allem bei kürzeren Lehrgängen reicht oftmals eine Kurspräsenz von mind. 80%, um das schuleigene Zertifikat zu erlangen. 

Diplom und Titel

Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen erhalten ein Zertifikat / Diplom der jeweiligen Schule: «Fusspfleger / Fusspflegerin [Name der Schule] (Zert.)» oder auch «dipl. Fusspflege-Therapeut/in [Name der Schule]»