Selbsttest: Ist der Lehrgang «Aussenhandelsleiter mit eidg. Diplom/Aussenhandelsleiterin mit eidg. Diplom (HFP)» für mich der richtige?

Ein Aussenhandelsleiter mit eidg. Diplom erstellt eine Marktanalyse.

Testen Sie hier, ob eine Tätigkeit als Experte/Expertin im Aussenhandel mit eidgenössischem Diplom zu Ihnen passt und ob ein Vorbereitungslehrgang zur eidg. Höheren Fachprüfung «Aussenhandelsleiter / Aussenhandelsleiterin» (ehemals Exportleiter/Exportleiterin und Importleiter/Importleiterin, aufgehoben per 2014) für Sie der richtige Weg ist.

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Wie sieht der Berufsalltag von Aussenhandelsleiter / Aussenhandelsleiterin mit eidg. Diplom aus?

Aussenhandelsleiterinnen und Aussenhandelsleiter arbeiten in international tätigen Handels-, Dienstleistungs- oder Produktionsunternehmen auf einer höheren Kaderposition. Sie tragen die Gesamtverantwortung für die Leistungen im Bereich des Imports, Exports und Transithandels. Zusammen mit der Geschäftsleitung erarbeiten sie ein auf den Import und Export ausgerichtetes Risikomanagement und setzen Strategien für die Optimierung der internen und externen Prozesse und Schnittstellen um. Sie betreuen Grosskunden persönlich und organisieren die Gebietsverantwortung sowie die Betreuung durch Einbindung geeigneter Distributoren.

Diese Tätigkeiten setzen gute Umgangsformen und ausgeprägte Fremdsprachenkenntnisse voraus. Ausserdem müssen sie mit den Gepflogenheiten aus dem kulturellen Umfeld der Geschäftspartner vertraut sein.

Im Weiteren überprüfen und optimieren sie die Lieferung von Gütern und Dienstleistungen und berücksichtigen dabei ökonomische und ökologische Gegebenheiten. Sie erstellen Teil- und Gesamtbudgets und überwachen diese, berechnen und interpretieren Sie betriebswirtschaftliche Zahlen und ziehen Schlüsse daraus, um situationsgerechte Massnahmen für das Unternehmen ableiten und umsetzen zu können.

 

Frage 1:

Entsprechen die beschriebenen Tätigkeiten Ihren Vorstellungen? Möchten Sie als Aussenhandelsleiter / Aussenhandelsleiterin arbeiten?

Zielgruppe und Fähigkeiten: Für wen eignet sich die Höhere Fachprüfung zum Aussenhandelsleiter / zur Aussenhandelsleiterin mit eidg. Diplom? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten werden verlangt?

Der Lehrgang und die Höhere Fachprüfung zum «Aussenhandelsleiter mit eidg. Diplom», zur «Aussenhandelsleiterin mit eidg. Diplom» eignen sich für

  • Aussenhandelsfachleute und Exportfachleute mit eidg. Fachausweis, die sich weiterbilden und so ihre Marktattraktivität steigern möchten
  • Personen mit einer leitenden Funktion im Export, Import, Crosstrade, in einer international ausgerichteten Bank oder in einem internationalen Speditions- oder Transportunternehmen, die ihren nächsten Karriereschritt in Angriff nehmen möchten

Aussenhandelsleiter / Aussenhandelsleiterin sollten über die folgenden persönlichen Eigenschaften und Fähigkeiten verfügen:

  • Dienstleistungsbewusstsein
  • Vernetztes Denken und Handeln
  • Verhandlungsgeschick
  • Organisationstalent
  • Analytisches und strategisches Denkvermögen
  • Ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten
  • Kontaktfreude
  • Gewinnendes Auftreten

Frage 2:

Gehören Sie zu einer der Zielgruppen dieser Weiterbildung und verfügen Sie über die nötigen persönlichen Eigenschaften?

Voraussetzungen für die Zulassung zur Höheren Fachprüfung für Aussenhandelsleiter / Aussenhandelsleiterin:

Personen, welche bis zum Zeitpunkt des Prüfungstermines bzw. Prüfungsanmeldung folgende Bedingungen erfüllen, sind zur Höheren Fachprüfung für Aussenhandelsleiter / Aussenhandelsleiterin zugelassen:

  • Eidgenössischer Fachausweis als Aussenhandelsfachfrau / Aussenhandelsfachmann (BP) oder gleichwertiger Ausweis und seit dem Erwerb des eidg. Fachausweises mind. zwei Jahre einschlägige Berufspraxis* im Aussenhandel

Oder

  • Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ), Diplom einer vom Bund anerkannten Handelsmittelschule, Maturazeugnis oder ein gleichwertiger Ausweis und seit dem Erwerb des Abschlusses mind. sechs Jahre einschlägige Berufspraxis im Aussenhandel

Oder

  • Diplom einer Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule (HF) oder höheren Fachprüfung im kaufmännischen Bereich oder ein gleichwertiger Abschluss und seit dem Erwerb des Abschlusses eine mind. dreijährige einschlägige Berufspraxis im Aussenhandel

Ob Sie zur Höheren Fachprüfung zugelassen sind, erfahren Sie mindestens vier Monate vor Beginn der Prüfung mit einem schriftlichen Bescheid inkl. Begründung bei einem ablehnenden Entscheid.

*Teilzeitanstellungen von weniger als 80% werden pro rata angerechnet, die erforderliche Dauer verlängert sich also entsprechend.

Hinweis: Manche Schulen sind bereit, Sie auch zu einem Vorbereitungskurs auf die Höhere Fachprüfung zum Aussenhandelsleiter / zur Aussenhandelsleiterin zuzulassen, wenn Sie die Kriterien für die Zulassung zur eidg. Prüfung (noch) nicht erfüllen. Es liegt in Ihrer Verantwortung sicherzustellen, dass Sie die nötigen Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Prüfung/Prüfungsanmeldung erfüllen. Bei manchen Schulen ist der Lehrgangsbesuch auch ohne Prüfungsabsichten möglich. Die Zulassungsbedingungen variieren je nach Anbieter.

Frage 3:

Erfüllen Sie die Voraussetzungen für die Zulassung?

Lernstoff und Inhalte der Weiterbildung

Der Lernstoff der Vorbereitungskurse auf die Höhere Fachprüfung zum Aussenhandelsleiter / zur Aussenhandelsleiterin richtet sich nach den Vorgaben der Trägerschaft der eidg. Prüfung, der Swissmem – ASM Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinenindustrie und Handel Schweiz.

In den Vorbereitungskursen wird auf folgende Lernthemen eingegangen:

  • Unternehmensführung
  • Organisation des Aussenhandels
  • Geschäftsprozesse im Aussenhandel
  • Rahmenbedingungen des Aussenhandels
  • Marketing und Kommunikation
  • Finanz- und Rechnungswesen
  • Internationales Recht
  • Selbstmanagement
  • Risikomanagement

Frage 4:

Interessieren Sie diese Inhalte, möchten Sie Kenntnisse in diesen Themenbereichen erwerben?

Kosten und Finanzierung der Weiterbildung

Je nach Anbieter variieren die Kosten (abgesehen von der Prüfungsgebühr, diese wird von der Trägerschaft der HFP festgelegt). Generell muss für die 2-4-semestrige und berufsbegleitende Weiterbildung zum Aussenhandelsleiter / zur Aussenhandelsleiterin, mit folgenden Kosten gerechnet werden:

  • Lehrgangsgebühren: zwischen CHF 14'500.– und CHF 18'600.– Davon bekommen Sie nach der Prüfung vom Bund auf Antrag (unabhängig vom Resultat) rund 50% zurück.*
  • Externe Prüfungsgebühren: CHF 2'120.– (Stand: 2023) Die Prüfungsgebühr wird von der Trägerschaft dieser Höheren Fachprüfung bzw. dieses Lehrganges festgelegt. Sie wird von der Kandidatin / dem Kandidaten nach bestätigter Zulassung entrichtet.
  • Extrakosten: An manchen Schulen sind die Kosten für zum Beispiel Lehrmittel, Schulungsunterlagen und Simulationsprüfungen nicht in den Lehrgangsgebühren enthalten. Auch für allfällige Vorkurse, wie beispielsweise im Finanz- und Rechnungswesen, muss mit Zusatzkosten gerechnet werden.

Informieren Sie sich bitte direkt beim Anbieter Ihrer Wahl, mit welchen Zusatzkosten Sie rechnen müssen.

*Seit dem 1.1.2018 werden die Vorbereitungskurse auf eidgenössische Berufsprüfungen (BP) und höhere Fachprüfungen (HFP) vom Bund finanziell unterstützt. Absolvierende dieser Lehrgänge bekommen deshalb nach Ablegen der eidgenössischen Prüfung auf Antrag bis zu 50% (max. CHF 9'500 bei BP, max. CHF 10'500 bei HFP) der bezahlten Kurskosten rückerstattet. In Härtefällen werden die Bundesbeiträge ausnahmsweise auch im Voraus ausbezahlt.

 

Frage 5:

Sind Sie in der Lage, ca. CHF 16'620 – CHF 20'720 für Kurs und Prüfung vorzufinanzieren?

Studiendauer, Anzahl Unterrichtsstunden und Lernaufwand

  • Die Weiterbildung zum Aussenhandelsleiter / zur Aussenhandelsleiterin ist modular aufgebaut und dauert je nach Anbieter 2–4 Semester.
  • Der Lehrgang wird zu verschiedenen Zeitvarianten angeboten. Diese Zeitvarianten werden von den jeweiligen Schulen eigenständig bestimmt, es kann daher zu Unterschieden kommen.
  • Viele Schulen bieten einen Mix aus Präsenz- und Onlineveranstaltung (Online-, Hybrid-Unterricht, Blended Learning) sowie Selbststudium an. Sie können somit das Format auswählen, das Ihnen ermöglicht, die Weiterbildung mit Familie, Beruf und Freizeit optimal zu vereinbaren.
  • Dank dem berufsbegleitenden Konzept der Weiterbildung können Sie den Lernstoff gleich in der Praxis anwenden und vertiefen. Trotzdem sollten Sie für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und die Selbstlernzeit genügend Zeit einrechnen – wie viel, hängt von Ihrem Vorwissen, Arbeitsstil und Lerntempo ab. Wir empfehlen, vorsichtshalber mindestens 4–6 Stunden pro Woche einzurechnen.

Hinweis: Manche Schulen bieten sog. «Schnupperlektionen» an. Sie haben so die Möglichkeit einen Einblick in den Unterricht sowie Lernatmosphäre zu erhalten. Wichtige Aspekte auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Kontaktieren Sie für eine Schnupperlektion am besten die Schule Ihrer Wahl gleich direkt.

Frage 6:

Können Sie die Zeit für den Unterricht und das Selbststudium aufbringen?

Abschluss, Diplom und Titel

Die Höhere Fachprüfung zum Aussenhandelsleiter / zur Aussenhandelsleiter wird einmal pro Jahr durchgeführt, wenn mindestens 12 Kandidaten und Kandidatinnen die Zulassungsbedingungen erfüllen, ansonsten mindestens alle zwei Jahre. Die Kandidierenden können sich auf Deutsch, Französisch oder Italienisch prüfen lassen.

Mindestens 40 Kalendertage vor Prüfungsbeginn werden die Kandidierenden aufgeboten. Im Aufgebot enthalten ist das Prüfungsprogramm (Ort und Zeitpunkt der Prüfung) und das Verzeichnis der Experten und Expertinnen.

Die Höhere Fachprüfung gliedert sich in folgende Teile auf:

1. Diplomarbeit (schriftlich, vorgängig erstellt)

Mit der Diplomarbeit zeigen die Kandidatinnen und Kandidaten auf, dass sie in der Lage sind, eine Problemstellung aus dem Bereich des Aussenhandels praxisorientiert und selbständig bearbeiten, sowie entsprechende Lösungen und/oder Konzepte entwickeln als auch planen können. Die Bewertungskriterien sind der Wegleitung zu entnehmen.

2. Präsentation Diplomarbeit (mündlich, 15 Minuten)

Die Kandidaten und Kandidatinnen präsentieren ihre Diplomarbeit vor einem Expertengremium.

3. Fachgespräch (mündlich, 30 Minuten)

Anschliessend wird mit Experten und Expertinnen ein Fachgespräch über die Diplomarbeit geführt. Die Kandidaten und Kandidatinnen stellen sich dabei den Fragen der Experten zum Inhalt, Vorgehen, Resultate und Fragestellung der Diplomarbeit.

4. Integrierte Fallstudie (schriftlich, 240 Minuten)

Die Kandidaten und Kandidatinnen lösen in diesem Prüfungsteil eine themenübergreifende Fallstudie. Sie erarbeiten, analysieren und optimieren hierfür die entsprechenden Handlungsstrategien sowie Führungs- und Arbeitsinstrumente.

5. Management (schriftlich, 180 Minuten)

In dieser schriftlichen Prüfung werden verschiedene berufskundliche Themen der Betriebswirtschaft geprüft, zum Beispiel Führung, Organisation, Marketing, Finanz- und Rechnungswesen.

6. Fachgespräch (mündlich, 60 Minuten)

In diesem Prüfungsteil stellen sich die Kandidierenden mind. zwei Experten und Expertinnen zu verschiedenen Fragen aus den Arbeitsbereichen des Aussenhandels und der Betriebswirtschaft.

 

Diplom und Titel

Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen der Höheren Fachprüfung erhalten ein eidgenössisches Diplom und sind berechtigt den eidg. anerkannten sowie geschützten Titel «Diplomierte Aussenhandelsleiterin / Diplomierter Aussenhandelsleiter» zu führen.

Auf Französisch: «Responsable du commerce international diplômée / Responsable du commerce international diplômé»

Auf Italienisch: «Responsabile del commercia estero diplomata / Responsabile del commercia estero diplomato»

Auf Englisch (Dies ist nur eine Empfehlung/Übersetzung und kein geschützter Titel): «Executive Foreign Trade Specialist, Advanced Federal Diploma of Higher Education»

Frage 7:

Trauen Sie sich zu, die Höhere Fachprüfung zum eidgenössischen Diplom zu bestehen?